Die Zuckerrübe gehört zur Familie der Fuchsschwanzgewächse und ist eine Kulturpflanze, die zur Zuckergewinnung in Ländern mit gemäßigtem Klima angebaut wird. Mit 17 bis 22 Prozent Zucker ist sie heute die zuckerreichste Pflanze in Europa.
Hohe Ansprüche stellt die Zuckerrübe an ihren Standort. Tiefgründige Böden mit einem reichhaltigen Nährstoffvorrat, wie sie auf humosen Lehm- und Lößböden anzutreffen sind, gelten als optimal. Lößreiche Regionen wie die süddeutschen Gäulandschaften (z. B. um Straubing) und die Norddeutschen Börden (z. B. Soest, Magdeburg) sind deshalb bevorzugte Anbaugebiete für die Zuckerrübe und auch Standorte der Zuckerindustrie, die in den vergangenen Jahren aber die Anzahl ihrer Niederlassungen deutlich reduziert hat. Eine Verwertung der Zuckerrübe in Biogasanlagen wird aus diesem Grund zunehmend interessant.
Mit ihrem hohen Anteil an direkt fermentierbaren Kohlenhydraten (94 Prozent i. d. Trockensubstanz) und guter Methanausbeute ist die Zuckerrübe ein wertvolles Substrat für Biogas, das in 10 bis 15 Tagen nahezu vollständig vergoren ist. Bei einem mittleren Ertrag von 55 t/ha lassen sich ca. 4.700 m³ Methan pro ha erzeugen. Außerdem kann für die Biogaserzeugung auch das Rübenblatt verwendet werden.
Gegenwärtig wird an verschiedenen Erntetechniken für die Biogasrüben gearbeitet. Auch eine Ernte als Ganzpflanze ist denkbar. Für den Einsatz in Biogasanlagen müssen in jedem Fall Sand und Steine von den Rübenkörpern entfernt werden, da sich diese sonst im Gärbehälter der Biogasanlage ablagern und die Einbringtechnik stören. Ein weiterer Aspekt, an dem gegenwärtig noch geforscht wird, ist die ganzjährige Verfügbarkeit der Rübe als Biogassubstrat. Es werden Versuche zur Konservierung im gemusten Zustand, zur Silierung im Folienschlauch, zur Einsilierung mit Mais und zur Lagerung in der Feldmiete durchgeführt.
Weitere Informationen finden Sie in der Fachinformation “Rüben als Biogassubstrat – Überblick über Verfahrenswege zu Transport und Aufbereitung” des Biogas Forums Bayern.