Windenergie

Die Windenergie hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einer der wichtigsten erneuerbaren Energiequellen entwickelt. Sie spielt eine entscheidende Rolle bei der Umstellung auf eine nachhaltige und klimafreundliche Energieversorgung. Um den Ausbau der Windenergie weiter voranzutreiben, haben viele Länder ehrgeizige Ausbauziele festgelegt. Um diese Ziele erreichen zu können, gilt es jedoch einige Herausforderungen zu meistern, wie beispielsweise die Akzeptanz zu steigern, über gängige Mythen aufzuklären oder das komplizierte Genehmigungsverfahren zu durchblicken.

Unsere Themen

Akzeptanz für die Windenergie
Eine positive Wahrnehmung der Windenergie in der Öffentlichkeit ist wichtig, um Vorurteile und Fehlinformationen abzubauen. Zudem kann die Akzeptanz der Anwohnerinnen und Anwohner, die in der nähe einer geplanten Windenergieanlage wohnen, dazu beitragen, den Planungsprozess zu erleichtern, indem mögliche Konflikte durch eine frühzeitige Kommunikation erkannt und Lösungen gefunden werden. C.A.R.M.E.N. e.V. berät zu möglichen Maßnahmen, die die Akzeptanz steigern könnten und versucht durch Informationsaufbereitungen und Vorträge Vorurteile und Fehlinformationen vorzubeugen.
Kleinwindenergie
Kleinwindenergieanlagen sind kleine Windkraftanlagen mit einer Gesamthöhe von 50 Metern. Sie sind in der Regel für den Einsatz auf privaten Grundstücken oder in ländlichen Gebieten konzipiert. Im Gegensatz zu den großen Windparks, die oft Hunderte von Metern hoch sind, haben Kleinwindenergieanlagen eine geringere Leistung. Sie werden häufig auf Masten oder Dächern installiert und können je nach Standort und Größe genügend Strom erzeugen, um den Bedarf eines einzelnen Haushaltes zu decken oder bei einem landwirtschaftlichen Betrieb den Autarkiegrad zu erhöhen. Kleinwindenergieanlagen bieten eine dezentrale und nachhaltige Energiequelle, die zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes beiträgt und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringert. C.A.R.M.E.N. e.V. berät Sie zu den Voraussetzungen einer Kleinwindeneriegeanlage, zur richtigen Standortwahl und wann eine Anlage wirtschaftlich Betrieben werden kann.
Wind im Wald
Bayern, als Deutschlands größter Flächenstaat, ist mit beeindruckenden 2,6 Mio. Hektar zu mehr als einem Drittel mit Wald bedeckt. Diese Flächen können einen signifikanten Beitrag zum Ausbau der Windenergie und damit zum Gelingen der Energiewende beitragen. Besonders Wirtschaftswälder, die für die Holzgewinnung mit allen einhergehenden Maßnahmen genutzt werden, bieten Standortvorteile, wie zum Beispiel ein schon bestehendes Straßen- und Wegenetz, welches gute Voraussetzungen für die Bau- und Betriebsphase bietet. C.A.R.M.E.N. e.V. berät zu Maßnahmen, wie eine Windenergieanlage umweltschonend umgesetzt und was für den Natur- und Artenschutz gemacht werden kann.

Aktuelles

Unsere Veranstaltungen zum Thema Windenergie

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FAQ

Windenergie – Allgemein

Ist der von Windenergieanlagen produzierte Infraschall wirklich schädlich?
Infraschall ist für uns Menschen nicht hörbar. Es handelt sich um langwelligen, niederfrequenten Schall. Dieser besitzt eine Frequenz von weniger als 20 Hz. Um Schall mit derart niedrigen Frequenzen wahrnehmen zu können, bedarf es eines sehr hohen Schallleistungspegels, welcher in Dezibel [dB] angegeben wird. Bereits bei Entfernungen von 150 m – 300 m zu einer Windenergieanlage liegt der Infraschallpegel weit unterhalb der menschlichen Wahrnehmbarkeitsschwelle. Messungen ergaben, dass bei Entfernungen von 700 m zu Windenergieanlagen der Infraschall selbst mit entsprechender Technik kaum noch messen lässt bzw. eindeutig der Windenergieanlage zugeordnet werden kann. Grund hierfür ist, dass u. a. der Wind selbst eine Infraschallquelle ist. Weiterführende Informationen erhalten Sie hier.
Gibt es eine Befreiung von der UVP-Pflicht für kleinere Anlagen?
Hierbei kommt es auf die Gesamthöhe der Windenergieanlage an. Ab einer Gesamthöhe (bis Rotorblattspitze) von 50 m fallen die Anlagen unter das Bundesimmissionsschutzgesetz. Hier ist eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) über eine spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) gesetzlich und genehmigungsrechtlich vorgeschrieben.
Auch bei kleineren Anlagen spielt die Auswirkung auf die Umwelt eine entscheidende Rolle. Hier ist zwar keine saP verpflichtend. Aufgrund der raumwirksamen Bedeutung auch von kleineren Anlagen müssen für die Erteilung der Baugenehmigung jedoch öffentliche Belange geprüft werden. Hierzu zählen auch die Belange des Naturschutzes, z. B. Artenschutz, Störungsverbot, Verletzungs- und Tötungsverbot. Es darf von der Anlage keine Gefährdung von Vögeln und Fledermäusen ausgehen.

Windenergie – Kleinwind

Es besteht der Eindruck, dass an meinem Standort immer der Wind weht. Kann ich das nicht nutzen, um eine kleine Windenergieanlage zu betreiben?
Der bloße Eindruck, dass ausreichend Wind für einen wirtschaftlichen Betrieb einer Anlage vorliegt, sollte nicht die Entscheidungsgrundlage für die Errichtung darstellen. Voraussetzung zur Installation einer Kleinwindenergieanlage (KWEA) ist eine entsprechende Windhöffigkeit am Standort. Das bedeutet, dass über das Jahr verteilt ein gewisses durchschnittliches Windaufkommen notwendig ist, um eine Anlage wirtschaftlich betreiben zu können. Ferner ist eine freie Anströmung in Hauptwindrichtung notwendig. Es muss daher der Standort intensiv geprüft werden, bevor eine Anlage errichtet werden kann. Eine Windmessung, möglichst über ein Jahr hinweg und in Nabenhöhe der zukünftigen Anlage ist ratsam.
Ist die Installation einer Kleinwindenergieanlage auf dem Dach oder am Hausgiebel sinnvoll, da die Anlage auf diese Weise ja höher wird?
Eine Installation auf oder an einem Gebäude ist aus mehreren Gründen nicht in jedem Fall zu empfehlen. An Gebäuden kommt es zu turbulenten Strömungen, vor allem in Bereich des Dachs. Diese Strömungen können den Betrieb einer KWEA stören, da diese eine freie und gleichmäßige Anströmung in Hauptwindrichtung benötigen. Weiterhin sind das Auftreten von Körperschall sowie statische Probleme zu befürchten, die zu Schäden am Haus führen können. Folglich ist für KWEA ist ein freistehender Mast zu bevorzugen.
Ist die Installation einer PV- oder doch eher einer KWEA sinnvoller?
Photovoltaik-Anlagen sind grundsätzlich leichter zu projektieren und umzusetzen im Vergleich zu KWEA. Auch der Ertrag ist einfacher zu kalkulieren und Kosten und Ertrag im Vergleich zu einer KWEA sind einfacher darstellbar. Wenn die Entscheidung für eine KWEA fällt, sollte sie als Ergänzung zu einer bestehenden PV-Anlage in Betracht gezogen werden, um den Eigenverbrauchsanteil weiter zu erhöhen. Zudem ergänzen sich PV- und KWEA sehr gut.

Publikationen

Publikation Titel Download-Link Thema
Akzeptanz für die Windenergie – Eine Argumentationshilfe Windenergie, Erneuerbare Energie
Kleinwindenergieanlagen – Hintergrundinformationen und Handlungsempfehlungen Windenergie, Erneuerbare Energie
Windenergie im Wald – Potenzial und Umsetzung Windenergie, Erneuerbare Energie
Kinderbüchlein: Windrad Willi zieht um Windenergie, Erneuerbare Energie

C.A.R.M.E.N.-Podcast

Der Podcast „Windenergie – Fakten, Planung, Errichtung“ von C.A.R.M.E.N. e.V. erschien im Rahmen der Bayerischen Energietage des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, welche im Juli 2023 stattfanden.

Hier geht es zu allen Folgen.

FolgeSprecherDauerLink
Folge 1 – KleinwindV. Kragl | C.A.R.M.E.N. e.V. 3minDownload
Folge 2 – InfraschallV. Döring | C.A.R.M.E.N. e.V.3minDownload
Folge 3 – Wind im WaldA. Widmann | C.A.R.M.E.N. e.V.3minDownload

Förderungen

Erneuerbare Energien – Standard
Zu den förderfähigen Maßnahmen zählen die Errichtung, Erweiterung und Erwerb von Anlagen zur Nutzung Erneuerbarer Energien einschließlich der zugehörigen Kosten für Planung, Projektierung und Installation. Die Anlagen müssen den Anforderungen des Gesetzes für den Ausbau Erneuerbarer Energien genügen. Gefördert werden unter anderem Anlagen zur Stromerzeugung aus Windkraft. Weitere Informationen finden Sie hier.

Klimaschutzoffensive für den Mittelstand
Mit der Klimaschutzoffensive für Unternehmen fördert die KfW mit einem zins­günstigen Darlehen Investitionen in Maß­nahmen zur Verr­ingerung, Ver­meidung und Abbau von Treibhausgas­emissionen in Anlehnung an technische Kriterien der EU-Taxonomie für nach­haltiges Wirtschaften. Gefördert wird die Herstellung klima­freundlicher Technologien und Produkte, die in nach­gelagerten Bereichen einen wesentlichen Beitrag zum Klima­schutz leisten wie Erneuerbare-Energien-Anlagen. Zudem werden Anlagen zur CO2-armen Bereitstellung von Strom und Wärme inklusive hierfür notwendiger Infrastruktur zur Verteilung und Speicherung gefördert.Dazu zählen Erneuerbare-Energien-Anlagen, sofern mindestens 50 % des selbst erzeugten Stroms am Unternehmens­standort genutzt werden.
Weitere Informationen finden Sie hier.

Bundesprogramm Energieeffizienz
Das „Bundesprogramm Energieeffizienz und CO2-Einsparung in Landwirtschaft und Gartenbau“ fördert seit 2016 Landwirt*innen bei unterschiedlichsten Investitionen in Erneuerbare Energien, Maßnahmen zur Energieeinsparung sowie Beratungsleistungen in diesen Bereichen. Für die Abwicklung des Förderprogramms ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) zuständig.
Im Rahmen der „CO2-Einsparinvestitionen nach Energieberatung“ können verschiedene Investitionen bezuschusst werden, die zu einer Energieeinsparung führen oder der Erzeugung bzw. Verteilung von Erneuerbaren Energien dienen. Voraussetzung für eine Förderung etwa von Kleinwindanlagen ist die Inanspruchnahme einer Energieberatung durch eine bei der BLE eingetragene sachverständige Person.
Die maximale Förderquote liegt für Erneuerbare-Energien-Anlagen bei 50 % der förderfähigen Netto-Investitionskosten. Weitere Informationen finden Sie hier.

Forschungsprojekte

Windenergie im Wald – Tipps aus der Praxis zur waldschonenden Umsetzung
In Zusammenarbeit mit Planungsbüros und Waldbesitzenden wurden Tipps und Anregungen aus der Praxis gesammelt. Zur Seite gelangen Sie hier.

Unser Beratungsangebot

Wir beraten und informieren Sie gerne rund um das Thema Windenergie – online, telefonisch oder persönlich vor Ort!

Hier finden Sie unsere C.A.R.M.E.N.-Expertinnen und Experten in diesem Bereich:

Vera Kragl
Alexander Widmann
Vanessa Doering