Beim 29. C.A.R.M.E.N.-Symposium wurde im Fachblock „Windenergie auf neuen Pfaden – Herausforderungen meistern!“ eine Diskussion mit den Teilnehmenden zu folgender Frage angestoßen: „Woran liegt es, dass über jeden geplanten Windpark eine Diskussion entfacht wird, als ob es der Erste wäre und wie kann dem Abhilfe geschaffen werden?“
Aus den Reihen der Teilnehmenden wurden zahlreiche Beiträge geäußert. Ein wesentlicher Punkt, der mehrheitlich genannt wurde, war die Kommunikation. Hierbei sei insbesondere wichtig, dass die Kommunikation frühzeitig, wenn möglich mittels Influencern und Prominenten und über verschiedene Kanäle erfolge. Dies könnten NGOs oder Onlinemedien wie z. B. TikTok sein. Hierdurch sei es möglich, Menschen unterschiedlichen Alters und Nutzungspräferenzen zur Informationseinholung thematisch zu erreichen.
Anknüpfend wurde genannt, dass Kinder frühzeitig vermittelt bekommen sollten, dass Windräder „normal“ und Teil ihres Lebensumfeldes seien. Auch wenn mitunter die Meinung besteht, dass Erneuerbare Energien grundsätzlich gut seien, nur eben nicht im näheren Umfeld, z. B. aufgrund der Sorge eines Wertverlustes der eigenen Immobilie, bestünde mehrheitlich eine Zustimmung für Erneuerbare Energieprojekte, einschließlich der Windkraftnutzung. Die Herausforderung liege jedoch darin, die Befürwortenden darin zu bestärken, sich genau so engagiert wie die Kritiker*innen zu Wort zu melden und Argumente für Windvorhaben zur Sprache zu bringen. Aktuell wurde die Situation von den Teilnehmenden jedoch so wahrgenommen, dass seitens der Politik sowie der Medien eher negativ über den Einsatz von Windenergieanlagen berichtet wird und die Schaffung von Relationen bzgl. der Auswirkungen im Vergleich mit dem Einsatz anderer Infrastrukturvorhaben ungenügend sei.
Neben der Kommunikation wurde auch eine Anpassung der Rahmenbedingungen genannt. Ziel hierbei: Die Bevölkerung soll vor Ort direkt mitentscheiden können, ob und in welcher Form Projekte vor Ort umgesetzt werden. So böte sich die Möglichkeit, ein Projekt dahingehend zu entwickeln, dass eine erhöhte regionale Wertschöpfung generiert wird.
Abschließend wurden Vorschläge geäußert, dass ein Anschub für Erneuerbare Energien-Projekte derart erfolgen könnte, dass beispielsweise Windparks ergänzend mit Speicherlösungen geschaffen werden, um der schwankenden Erzeugung zu begegnen. Weiterhin wurde genannt, dass eine Anpassung des Steuersystems Anreize zum Ausbau von Erneuerbaren schaffen könnte, wenn Einnahmen hieraus als Teil der Altersvorsorge genutzt werden könnten.
Die zahlreichen und vielfältigen Beiträge und Vorschläge aus der Teilnehmerschaft zeigten deutlich auf, dass es für die erfolgreiche Umsetzung von Erneuerbaren Energien-Projekten einerseits etliche Hürden zu überwinden gilt, auf der anderen Seite aber auch viele potenzielle Ansatzmöglichkeiten bereits heute identifiziert sind, die es auszubauen und (künftig) anzuwenden gilt.