FAQ – Speicher

Batteriespeicher

Wo gibt es aktuelle Informationen zu den Preisen und technischen Daten von Batteriespeichern?
Informationen zu Batteriespeichern finden Sie etwa in der von C.A.R.M.E.N. e.V. erstellten „Marktübersicht Batteriespeicher“. Diese lässt sich hier kostenfrei abrufen. Die Marktübersicht wird jährlich umfassend aktualisiert und gibt eine Orientierungshilfe über die derzeit am Markt verfügbaren Speichersysteme, deren Eigenschaften und Preise.
Wie sollte ein Batteriespeicher im Heimbereich dimensioniert werden?
Mit der Dimensionierung ist vor allem die Bestimmung des nutzbaren Speichervermögens gemeint. Dieses wird als Nutz- oder Nettokapazität bezeichnet. Bei einer gewerblichen Nutzung ist zusätzlich die Leistung von Bedeutung. Für eine erste eigenverbrauchsoptimierte Auslegung kann folgende Faustformel angewendet werden: Pro 1.000 kWh Jahresstromverbrauch sollte der Batteriespeicher 1 kWh Nutzkapazität aufweisen, wenn jeweils mindestens 1 kWp PV-Leistung installiert ist. Je nach Ausrichtung der Photovoltaikanlage, des Stromverbrauchs über den Tag hinweg oder der Art der Stromverbraucher, wie Wärmepumpe oder E-Auto, kann sich das Verhältnis ändern.
Wie hoch ist die Lebensdauer eines Batteriespeichers?
Die Lebensdauer hängt von mehreren Faktoren ab, etwa von der Art und Weise der Betriebsführung, von der Umgebungstemperatur oder auch von der gewählten Speichertechnologie. Bleispeicher weisen in der Regel die niedrigste Lebensdauer auf. Bei Lithium-Ionen-Speichern werben Hersteller oft mit 6.000 und mehr Lade- und Entladezyklen. Ein durchschnittlicher Haushalt kann den Speicher im Jahr etwa 230 Mal komplett be- und entladen. Rechnerisch ergebe sich daraus eine Lebensdauer von über 26 Jahren. Zusätzlich unterliegen Batteriespeicher aufgrund von chemischen Vorgängen in den Batteriezellen und der Umgebungstemperatur einer sogenannten „kalendarischen Alterung“ wodurch die Kapazität der Batterie stetig sinkt. Für neuere Lithium-Ionen-Speicher kann mit einer Lebensdauer von etwa 15 Jahren gerechnet werden.
Wo muss ein Batteriespeicher registriert werden?
Ein Batteriespeicher muss als eigene Einheit, also zusätzlich zur PV-Anlage, im Marktstammdatenregister registriert werden. Dies sollte innerhalb 4 Wochen nach der Inbetriebnahme geschehen. Weitere Informationen und die Anmeldemöglichkeit sind hier zu finden.
Was kostet ein Batteriespeicher?
Die Kosten für den Speicher variieren stark je nach Ausstattung und Größe. Bezogen auf eine nutzbare Speicherkapazität von 1 kWh ergeben sich Kosten in der Größenordnung um 900 €. Bei größeren Speichersystemen liegen die Kosten pro kWh niedriger. Bei einem Heimspeicher mit typischen 7 kWh sind Kosten von etwa 6.000 € zu erwarten.
Kann ein Heimspeicher wirtschaftlich betrieben werden?
Die Wirtschaftlichkeit ist sehr von den Gegebenheiten vor Ort abhängig. Je niedriger die EEG-Vergütung für Strom der PV-Anlage und je höher die Strombezugskosten, desto besser ist die Wirtschaftlichkeit. Ein Speicher sollte auch möglichst viele Lade und Entladezyklen im Jahr aufweisen, somit ist die Wirtschaftlichkeit auch abhängig von der Größe der PV-Anlage, dem Stromverbrauch, der Speicherkapazität und dem Stromverbrauch über den Tag hinweg. Durchschnittlich kann man heute aber annehmen, dass sich ein Speicher zumindest über die Lebensdauer des Speichers amortisiert.
Wird das Haus über den Batteriespeicher mit Strom versorgt, im Falle eines Stromausfalls?
Nicht unbedingt. Dazu muss ein Speicher mindestens notstromfähig sein. Manche Hersteller bieten dies als Option an und kann mit höheren Investitionskosten verbunden sein. Man unterscheidet typischerweise drei Arten der Notstromversorgung:
• Notstromfähigkeit: Es ist beispielsweise eine einzelne Steckdose am Gerät vorhanden, die bei einem Stromausfall genutzt werden kann. Die zur Verfügung stehende Leistung ist hierbei begrenzt. Die PV-Anlage produziert keinen Strom mehr, es kann nur der restlich Energieinhalt des Speichers genutzt werden.
• Back-Up-Fähigkeit: Der Speicher kann die Stromversorgung im Gebäude aufrechterhalten, jedoch nicht unterbrechungsfrei (z. B. nur durch Betätigung eines Schalters). Die zur Verfügung stehende Leistung ist häufig begrenzt. Erst durch diese Back-Up-Fähigkeit kann auch wieder der PV-Wechselrichter versorgt werden, die PV-Anlage somit Strom produzieren und ebenso zur Stromversorgung beitragen oder den Speicher beladen.
• Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV): Das Prinzip der USV ist typischerweise, dass die Sicherstellung der elektrischen Versorgung des Gebäudes in vollem Umfang ohne merkbare Unterbrechung erfolgt. Die PV-Anlage kann auch hier Strom erzeugen.
Mit welchem Eigenverbrauch kann gerechnet werden, wenn zur PV-Anlage noch ein Speicher installiert wird?
In Privathaushalten kann der Eigenverbrauch durch den Einsatz eines auf Eigenverbrauch optimierten Batteriespeichers um durchschnittlich 25-30 Prozentpunkte erhöht werden. Eine Modellberechnung (Anteil des Eigenverbrauchs und Autarkiegrades), die den Jahresstromverbrauch sowie die installierte Leistung der PV-Anlage und die Nutzkapazität des Speichers berücksichtigt, ist etwa auf der Seite der htw Berlin zu finden.
Gibt es Förderungen für Batteriespeicher?
Generell ist es möglich, für die Errichtung von PV-Anlagen und Batteriespeichern das Förderprogramm „Erneuerbare Energien – Standard“ (Programm 270) der KfW-Bank in Anspruch zu nehmen.
Über dieses Programm erhält man ein zinsgünstiges Darlehen, allerdings ohne Tilgungszuschuss. Die Anträge für die KfW-Programme sind bei der örtlichen Hausbank zu stellen. Hier sind weitere Informationen zu diesem Förderprogramm zu finden.

Es ist außerdem möglich, dass es regionale Förderprogramme gibt, diese können bei der jeweiligen Gemeinde nachgefragt werden.

Geht von einem Heimspeicher eine erhöhte Brandgefahr aus?
Generell weisen elektronische Geräte immer ein gewisses Brandrisiko auf. Bei sorgfältiger und fachgerechter Installation und Beachtung regulatorischer Vorschriften wie VDE AR-E-2510-50 oder VDE AR-E-2510-2 ist dieses aber sehr gering.
Nichtsdestotrotz ist zum Schutz von Rettungskräften eine Kennzeichnung am Hauptzugang bzw. am Sicherungskasten, die auf eine PV-Anlage und einem Batteriespeicher hinweist, sinnvoll.
Wo sollte ein Heimspeicher aufgebaut werden?
Der Ort der Installation ist abhängig von den jeweiligen Batteriesystemen bzw. -Technologien und sollte den aufgeführten Bedingungen in der Montageanleitung entsprechen. Dies ist wichtig, um einen sicheren Betrieb und eine hohe Lebensdauer zu gewährleisten. Ein weiterer Punkt ist auch, darüber mögliche Garantieansprüche geltend machen zu können. Der Ort sollte sich entfernt von Feuerquellen befinden, trocken und sauber sein. Eine Umgebungstemperatur von 5 bis 30 °C ist typischerweise zu empfehlen. Eine räumliche Nähe zum PV-Wechselrichter und Sicherungskasten ist hilfreich um Leitungslängen kurz zu halten.