Praxisforum „Der Nadelwald – ein Modell mit Zukunft?”

Lohberg, 18. November 2024 * Die Zukunft der Wälder ist von entscheidender Bedeutung für die Umwelt, die Wirtschaft und die Lebensqualität in der Region. Angesichts des Klimawandels stehen unsere Wälder vor großen Herausforderungen, die nur durch gemeinsames Handeln und innovative Ansätze bewältigt werden können.

Am 14. November fand in Lam und Lohberg ein Praxisforum zum Nadelwald statt. Die Veranstaltung bot eine Plattform, um Wissen auszutauschen, Lösungen zu diskutieren und gemeinsam Strategien zu entwickeln, die unsere Wälder nachhaltig und zukunftsfähig machen.

Insgesamt gut 80 Teilnehmende fanden sich zunächst direkt im Wald bei Lam ein. Dem hier vorgestellten Plenterwald werden seit Generationen Einzelstämme von Tanne, Fichte oder Buche entnommen, wie der Vorsitzende der Waldbauernvereinigung (WBV) Wolfgang Koller den gut 50 Zuhörenden erläuterte.

Anschließend folgte eine Vortragsveranstaltung im Dorfstadl Lohberg, zu der sich 80 Interessierte einfanden.

Nach der Begrüßung durch Lohbergs Bürgermeister Franz Müller, referierte Alexander Schulze von C.A.R.M.E.N. e.V. über den Klimawandel in Ostbayern, der sich durch Temperaturen, Niederschläge und Jahreszeitenausprägung zeige. Er betonte: „Der Wald braucht uns jetzt!“.

Hieran knüpfte Dr. Hans-Joachim Klemmt von der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft ( LWF) an, und stellte verschiedene Baumarten vor. Zwar stelle die Tanne die wichtigste Baumart dar, aber auch Douglasie, Fichte und Buche hätten die notwendige Kraft, sich im Klimawandel zu behaupten. Neue und auch alte Baumarten, wie verschiedene Eichenarten werden bestehen können und bei der Risikostreuung helfen. 

Prof. Manfred Schölch, Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft in Bayern (ANW Bayern), erläuterte die Umbaustrategie. Natürliche Verjüngung sei das Mittel der Wahl. Je nach Intensität des Eingriffes entsteht mehr oder weniger Licht und je nachdem kommt eher Tanne oder bei mehr Licht eben Fichte oder Buche. Zusätzlich sollten Baumarten des europäischen Südens auf dem “Rückzug” in den Norden unterstützt werden.

Die Referenten (v. l.):
Alexander Schulze (C.A.R.M.E.N. e.V.),
Dr. Hans-Joachim Klemmt (LWF),
Wolfgang Koller (WBV-Vorsitzender),
Prof. Manfred Schölch (ANW),
Lohbergs Bürgermeister Franz Müller,
Prof. Dr. Markus Lemberger

Das Vortragsprogramm spannte einen Bogen von der Statusbeschreibung des Klimas in Ostbayern über die Sichtweise des StMELF zu den neuen Potentialen der Baumarten im Klimawandel bis zur naturnahen Waldbewirtschaftung und bot eine gute Gelegenheit zum fachlichen Austausch.

Weitere Infos: Alexander Schulze, as@carmen-ev.de