Die Mobilität – besonders die Elektromobilität – ist ein aktuell viel diskutiertes Thema, denn der Verbrennungsmotor ist im Verkehr in Deutschland noch der vorherrschende Antriebsmotor. Dabei haben elektrische Antriebe entscheidende Vorteile: Sie lassen sich gut mit der Stromerzeugung aus Solar- und Windstrom koppeln und ermöglichen eine lautlose Fortbewegung. Durch verbesserte Akkumulatoren hat der Elektromotor das Potenzial, nun zunehmend den Verbrennungsmotor zu ersetzten. Ist das also die Lösung für die Verkehrswende?
Viele Systeme längst elektrisch
Der Elektroantrieb an sich ist in den letzten Jahren schon längst in unseren Kraftfahrzeugen eingezogen. Ein Beispiel hierfür ist die Servolenkung. Die elektrisch angetriebenen Systeme arbeiten nur, sobald Lenkbewegungen stattfinden und beziehen die Energie aus der Starterbatterie. Die früher genutzten hydraulischen Lenksysteme – die in manchen älteren Autos hin und wieder noch zu finden sind – hatten einen deutlich höheren Kraftstoffbedarf zur Folge. Inzwischen sind viele Assistenzsysteme in unseren Autos zu finden. So kann ein elektrisch angetriebenes Lenksystem mit einem Spurhaltesystem kombiniert werden. Die Elektronik kann also bereits in unseren Autos den Komfort verbessern, die Sicherheit erhöhen und den zusätzlichen Energiebedarf eindämmen.
Ein bereits sehr verbreitetes Antriebssystem ist der sogenannte „Mild-Hybrid“. Dabei werden die Lichtmaschine und der Anlasser in einem Bauteil vereint – dem sogenannten Startergenerator. Dieser erzeugt vor allem beim Bergabfahren Strom, der dann nicht nur zum Starten des Motors genutzt werden kann, sondern gleichzeitig in einem Akku zwischengespeichert wird und dann auch wieder für das Anfahren hilfreich sein kann. Beim „Voll-Hybrid“ ist der elektrische Antrieb größer dimensioniert. Der „Plug-in Hybrid“ kann in Verbindung mit einem größeren Akku und einer Ladevorrichtung extern mit elektrischer Energie aufgeladen werden.
Mit solarem „Flatterstrom“ das Elektroauto aufladen
Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen wie Wind- oder Solarstrom unterliegt starken Schwankungen, auch „Flatterstrom“ genannt. Die Elektromobilität kann durch ein gesteuertes Laden hierzu einen guten Ausgleich schaffen. Sobald ein PKW in den Standzeiten mit dem Stromnetz verbunden wird, ist ein gezieltes Laden – und sogar ein gezieltes Entladen – des Fahrzeugakkus möglich. Dies kann durch eine entsprechende Steuerung sowohl im Großen als auch im Kleinen gelingen. Die Solaranlage auf dem Dach kann schon heute dazu genutzt werden, das Elektroauto gezielt mit Solar-Eigenstrom zu laden.
Beobachtet man das Marktgeschehen, so ist erkennbar, dass der Verbrennungsmotor im Auto immer mehr durch die E-Maschine ergänzt wird, die Hybridisierung im Gesamtmarkt stetig ansteigt. Die Elektrifizierung des PKW schreitet also stetig voran, die Verfügbarkeit von Akkus zur Speicherung von elektrischer Energie haben hieran einen beträchtlichen Anteil. Die logische Konsequenz hieraus ist das Elektroauto – sofern eine entsprechende erneuerbare Ladeinfrastruktur besteht.

Hubert Maierhofer, C.A.R.M.E.N.-Experte für Mobilität
C.A.R.M.E.N. e.V. bietet neben kostenloser Beratung und allgemeinen Informationen auch die Publikation „Marktübersicht Wallboxen“ – eine Entscheidungshilfe rund um wesentliche Aspekte für das solarunterstützte Laden zuhause. Eine Übersicht zu allen Informationen ist hier zu finden: www.carmen-ev.de/mobilitaet/