Damit die Klimaziele erreicht werden können, ist eine klimaneutrale Wärmeversorgung wichtig. Aktuell dominieren jedoch fossile Energien die Wärmeversorgung in industriellen Prozessen, Gebäuden und Wärmenetzen. Anfang Juni ist die Studie „Rollout von Großwärmepumpen in Deutschland: Strategien für den Markthochlauf in Wärmenetzen und Industrie“ erschienen, die das Fraunhofer IEG im Auftrag der Agora Energiewende erstellt hat. In der knapp 140-seitigen Publikation geht es um das Potenzial von Großwärmepumpen, welches in Deutschland noch ausschöpfbar ist.
Laut der Studie übersteigt das verfügbare Angebot von Umwelt- und Abwärme in Deutschland, das über Wärmepumpen bereitgestellt werden kann, bei weitem den Wärmebedarf für Gebäude und industrielle Prozesswärme bis 200 °C. Die potenzielle Wärmeleistung die Wärmepumpen aus CO₂-freien Quellen auch ohne Nutzung von Umgebungsluft zur Verfügung stellen könnten, liegt bei rund 1.500 Terawattstunden. Wärmepotenziale bieten die oberflächennahe und tiefe Geothermie, See- und Flusswasser, industrielle Abwärme, Abwasser, Kohlengruben sowie Rechenzentren. Demgegenüber steht ein jährlicher Wärmebedarf für Temperaturen bis 200 °C von insgesamt etwas über 1.000 Terawattstunden.
Um Großwärmepumpenprojekte für Fernwärmebetreiber gegenüber fossilen Lösungen attraktiver werden zu lassen sowie die Wärmewende voranzutreiben, schlägt Simon Müller, Direktor Deutschland von Agora Energiewende eine Reform des Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes und eine Aufstockung des Förderprogramms für Wärmenetze vor.
Die vollständige Studie gibt es hier.