Eine fachgerechte Dämmung der Gebäudehülle spart Energie und CO2 ein und senkt somit effektiv die Heizkosten. Bei der Wahl der Dämmung spielen Dämmstoffe aus Nachwachsenden Rohstoffen wie zum Beispiel Holzfaser, Cellulose, Hanf- und Flachsfaser oder Schafwolle eine immer größere Rolle. Seit Mitte der 90er Jahre haben sie sich in Deutschland einen geringen aber stabilen Marktanteil von 7 Prozent erobert. Die mengenmäßig bedeutsamsten sind Zellulose und Holzfaser.
Naturdämmstoffe weisen gegenüber konventionellen Dämmstoffen aus fossilbasierten Rohstoffen (z.B. Erdöl) eine Reihe bauphysikalischer Vorteile auf: zum Beispiel können sie Luftfeuchtigkeit gut regulieren und bieten damit ein besseres Raumklima. Im sommerlichen Wärmeschutz sind einige Naturdämmstoffe den Konventionellen sogar überlegen, denn dank ihrer hohen Wärmespeicherkapazität können sie am Tag viel Wärme aufnehmen und diese nachts langsam wieder abgeben.
Naturdämmstoffe können in Dachräumen, Decken, Böden, Innen- sowie Außenwänden zum Einsatz kommen. Je nach Anwendung gibt es unterschiedliche Dämmstoffarten, die entweder als lose Flocken in Hohlräume eingeblasen oder als biegsame Platten eingebaut werden. Mit Ausnahme von Einblasdämmstoffen sind die meisten Naturdämmstoffe für den Selbsteinbau geeignet.
Dämmstoffe aus Nachwachsenden Rohstoffen tragen nicht nur aufgrund ihrer wärmedämmenden Wirkung durch die Einsparung von Heizenergie zum Klimaschutz bei; auch das durch die Pflanze während des Wachstums aufgenommene CO2 wird im Dämmstoff jahrzehntelang gespeichert. Darüber hinaus wird für die Produktion von Naturdämmstoffen im Vergleich zu konventionellen Dämmstoffen wie Polystyrol, Stein- oder Glaswolle wesentlich weniger Energie verbraucht. Sofern die Materialien keine bedenklichen Zusätze noch synthetische Stützfasern enthalten, ist überdies eine Kompostierung möglich. Bei sorgfältigem Ausbau ist sogar die Wiederverwendung oder -verwertung denkbar. In jedem Falle sind sie problemlos durch energetische Verwertung zu entsorgen.