In der WebKonferenz zeigten Referenten auf, wie künftig vermehrt der Einsatz von Großwärmepumpen gelingt
Am 03. März 2021 fand mit knapp 160 Teilnehmenden aus verschiedensten Branchen, unter anderem aus der Nah- und Fernwärme, der Projektentwicklung sowie der Energiedienstleistung, die gut gebuchte C.A.R.M.E.N.-WebKonferenz zum Thema „Großwärmepumpen – Potenziale nutzen“ statt. Den Teilnehmenden wurde von namhaften Referenten aufgezeigt, welche Potenziale für die Dekarbonisierung des Wärmesektors mittels Großwärmepumpen bestehen, welche politischen, rechtlichen und fördertechnischen Rahmenbedingungen gegeben sind und wie sich Projekte bereits heute umsetzen lassen.
Zu Beginn führten Larissa Auzinger und Tobias Doblinger von C.A.R.M.E.N. e.V. nach einer kurzen Begrüßung zum Thema hin und leiteten anschließend durch das Programm.
Im ersten Fachvortrag beschäftigte sich Dr. Björn Schreinermacher vom Bundesverband für Wärmepumpen e.V. mit dem Thema „aktuelle Entwicklungen im Wärmepumpenmarkt“. Er stellte unter anderem die politischen sowie fördertechnischen Rahmenbedingungen vor. Ebenso berichtete er über die aktuellen Marktentwicklungen im Wärmepumpenbereich und hob dabei insbesondere das Wachstum in den letzten Jahren hervor. Abschließend ging er auf die Potenziale sowie Hemmnisse von Großwärmepumpen in verschiedenen Bereichen/Branchen ein.
Im Anschluss referierte Christoph Knepel von BauGrund Süd ErdEnergie Management GmbH über Wärmequellen für Großwärmepumpen. Dabei ging er insbesondre auf die Nutzung von oberflächennaher Geothermie durch Erdsonden und Brunnenanlagen ein. Er erläuterte dabei vor allem die Vorgehensweise bei der Planung und Erschließung der Anlagen und stellte bereits umgesetzte Projekte vor.
Im Vortrag zu „Kompressionswärmepumpe mit Lösungskreislauf“ stellte Dr. Klaus Ramming vom AGO Energie + Anlagen die vom Unternehmen entwickelte Hochtemperaturwärmepumpe vor, die insbesondere für industrielle und kommunale Anwendungen geeignet ist. Dabei erläuterte er ausführlich die Funktionsweise und den Aufbau der Anlage. Danach ging er auf mögliche Anwendungsbespiele ein und schloss den Vortrag mit der Betrachtung der wirtschaftlichen Rahmenbedingung ab.
Mit Hilfe eines im Vorfeld aufgenommenen Vortragsvideo stellten Uwe Weber und Dr. George Klene von den Stadtwerken Lemgo GmbH vor, wie sie Fernwärmenetze grüner machen. Dafür setzen sie bei ihrem Fernwärmenetz auf die Kombination von BHKW und Wärmepumpen. Im Vortrag erläuterten sie, wie die Anlagen aufgebaut sind und welche Erfahrungen sie bereits im Betrieb sammeln konnten. Zum Schluss gaben sie noch einen kurzen Ausblick auf ihr aktuelles Projekt, bei dem sie ein iKWK-System umsetzen werden.
Der letzte Vortrag „Einsatz von Großwärmepumpen in Wohngebäuden und Quartieren“ kam von Marco Ohme von der Viessmann Deutschland GmbH. Der Referent stellte die von der Firma für diesen Leistungsbereich entwickelten Produkte kurz vor. Anschließend zeigte er anhand von vier umgesetzten Quartiersprojekten die Möglichkeit auf, die Wärme-/Kälteversorgung dieser mit Großwärmepumpen (zum Teil) bereitzustellen. Zum Schluss führte er noch zwei umgesetzte Praxisbeispiele für den Einsatz von Großwärmepumpen in größeren Wohngebäuden auf.
Zusammenfassend wurden durch die Vorträge die verschiedenen Möglichkeiten aufgezeigt, wie zukünftig in vielen Bereichen mehr auf den Einsatz von umweltfreundlichen Großwärmepumpen gesetzt werden kann. Aktuell steht der Einsatz von Großwärmepumpen noch ganz am Anfang, könnte jedoch zukünftig einen entscheidenden Beitrag zum Gelingen der Wärmewende beitragen. Zu dem Thema besteht noch weiterer Informations- sowie Forschungsbedarf.