Gerade in den letzten Jahren haben die Energiepreise teils erheblich angezogen. Um den Geldbeutel zu schonen, aber auch um die Umwelt und das Klima zu schützen, lohnt es sich den Energieverbrauch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Dazu ist es wichtig, die eigenen Verbrauchsdaten zu kennen. Diese stehen auf der Abrechnung der Energielieferanten. Denn nur so lässt sich das individuelle Einsparpotential überhaupt abschätzen. Für eine erste Einordnung kann der Verbrauch zum Beispiel unter www.stromspiegel.de mit den Durchschnitten anderer Haushalte verglichen werden. Häufig steckt ein Großteil der Energie im Kochen und Kühlen, aber auch die Informations- und Kommunikationstechnik sowie die Beleuchtung gehören zu den Stromfressern im Haushalt. Mit den richtigen Tipps lassen sich (je nach bisherigem Verbrauchsniveau) bis zu 40 Prozent oder sogar mehr einsparen.
Energiesparen in der Küche
Beim Kochen reduziert sich der Energieeinsatz bereits um bis zu 60 Prozent, wenn Töpfe mit statt ohne Deckel verwendet werden. Der Topf sollte maximal einen halben Zentimeter kleiner bzw. höchstens einen Zentimeter größer als die beheizte Kochzone sein. Auch sind hohe schmale Töpfe besser als niedrige, breite. Beim Kochen selbst ist es besser das Wasser mit dem Wasserkocher zu kochen und nur mit minimaler Wassermenge im Wasserdampf zu garen (nur Boden mit Wasser bedecken). Beim Backen am besten Umluft nutzen und auf das Vorheizen verzichten. In den Kühlschrank aber bitte keine warmen Lebensmittel stellen, das Herunterkühlen kostet unnötige Energie. Allgemein liegt die ideale Kühlschranktemperatur bei 7°C und bei -18°C im Gefrierfach. Bei einer Eisdicke von nur einem Zentimeter braucht das Gefrierfach schon 50 Prozent mehr Energie. Regelmäßiges abtauen lohnt sich also, genauso wie den Kühlschrank komplett auszuschalten, wenn man länger unterwegs ist. Im Vergleich zum Gefrierschrank spart die Gefriertruhe 12 Prozent im Verbrauch. Bei der Spülmaschine am besten die Energiesparprogramme nutzen, das Gerät immer vollbeladen laufen lassen und auf das Vorspülen verzichten.
Waschen und Baden mit weniger Energieaufwand
Auch bei der Waschmaschine gilt: Vollbeladen wäscht sie am günstigsten und bei den Temperaturen lohnt sich das Runterdrehen von 90 auf 60°C und von 60 auf 40°C. Das spart jeweils rund die Hälfte des Stroms. Besser ist es auf einen Wäschetrockner zu verzichten und die Wäsche an der Luft zu trocknen, aber auch hier gibt es ein paar Tricks: So senkt etwa eine hohe Schleuderdrehzahl (mindestens 1.400 Umdrehungen) die Trocknerzeit und damit den Verbrauch. Bei der Trockenstufe am besten „Bügeltrocken“ auswählen und das Flusensieb nach jedem Trockengang reinigen. Bei der eigenen Körperpflege lieber Duschen als Baden und während dem Einseifen bzw. Shampoonieren das Wasser abdrehen.
Energiespartipps bei Beleuchtung und Elektronik
Gute LED haben eine Lebensdauer von 50.000 Stunden und rechnen sich gegenüber Glühlampen oder Halogenlampen bereits nach ein bis zwei Betriebsjahren, denn LED benötigen bis zu 90 Prozent weniger Energie als Glühlampen. Aber in jedem Fall gilt: Licht aus, wenn man den Raum verlässt! Bei den Unterhaltungsmedien ist die Geräteeffizienz häufig technologieabhängig. So verbrauchen beispielsweise Plasmafernseher mehr als LCD-Bildschirme mit LED-Beleuchtung. Auch Laptops sind auf langen Akkubetrieb ausgelegt und entsprechend sparsamer als ein Desktop-PC. Bei vielen Geräten kann man sich beim Einkauf an den Energieeffizienzklassen orientieren, die auf einem Energielabel angegeben werden. Seit 2021 gilt hier wieder die Einstufung von A(beste) bis G (schlechteste) und nicht mehr von A+++ bis D.

Julia Wittenzellner, C.A.R.M.E.N.-Expertin für Energieeinsparung und -effizienz.
Weitere Tipps gibt es im C.A.R.M.E.N.-Informationsflyer „Energiesparen im Alltag“. Zu finden unter www.carmen-ev.de/service/publikationen/