Deutschland verfügt mit über 1.500 Sonnenstunden pro Jahr über ein hohes Potenzial für die Stromerzeugung durch Photovoltaik (PV). Die Technologie deckt mit 46,5 TWh bisher knapp 10 Prozent des gesamten Strombedarfs in Deutschland über das Jahr hinweg betrachtet – mit deutlichen Ausbaumöglichkeiten. Photovoltaik auf dem Dach erhöht nicht nur die lokale Wertschöpfung und stellt einen wertvollen Beitrag für den Klimaschutz dar, sondern hat sich längst zu der kostengünstigsten Stromerzeugungsform entwickelt. Das machen sich bereits viele Kommunen zu Nutze und partizipieren mit den Dachflächen ihrer kommunalen Gebäude an der Energiewende.
Inzwischen sind die Investitionskosten für PV-Anlagen so weit gesunken, dass die Erzeugungskosten für Solarstrom vom Dach deutlich unterhalb des Strom-Bezugspreises liegen. Deshalb gilt es, so viel wie möglich des eigenerzeugten PV-Stroms direkt innerhalb der eigenen Leitungen zu verbrauchen, um die Strombezugskosten zu reduzieren.
Verwaltungs- oder Schulgebäude sind prädestiniert für die Nutzung von PV-Strom, da der tageszeitliche Stromverbrauch sehr gut mit der Stromerzeugung der PV-Anlage korreliert. Strom, der nicht direkt verbraucht werden kann, wird in das Stromnetz eingespeist und für 20 Jahre und den Rest des Inbetriebnahmejahres über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vergütet.
Obwohl diese Einspeisevergütung in den letzten Jahren stark abgesunken ist, sind PV-Anlagen weiterhin als eine Investition mit guter Rendite zu betrachten. Dies liegt maßgeblich an den stark gesunkenen Investitionskosten für schlüsselfertige PV-Anlagen. Dadurch ergeben sich nicht nur wirtschaftlich lukrative Möglichkeiten für Kommunen, sie können mit einer Investition in PV-Anlagen gleichzeitig ihren Teil zum Klima- und Umweltschutz beitragen.
Bisher wurden die Anlagen vor allem auf nach Süden ausgerichteten Dächern errichtet. Durch die großen Fortschritte, in der PV-Branche bieten sich mittlerweile aber auch Dachfläche mit einer Ost-/West-Ausrichtung sehr gut an. Damit flachen die Erträge im Vergleich zu einer nach Süden ausgerichteten Anlage um die Mittagszeit zwar etwas ab, erhöhen sich aber in den Morgen- und Abendstunden.
Für eine weitere Steigerung des Eigenverbrauchs können Stromspeicher sorgen, um tageszeitliche sowie witterungsbedingte Schwankungen auszugleichen, indem sie Stromüberschüsse aufnehmen und diese bedarfsgesteuert wieder abgeben. Speicherlösungen für Kommunen sind noch unüblich und aus wirtschaftlicher Sicht noch nicht pauschal für eine gewinnbringende Anwendung geeignet. Dennoch können Lösungen im Einzelfall Sinn machen, etwa zur unterbrechungsfreien Stromversorgung von öffentlichen Einrichtungen im Falle eines Stromausfalls.
Für die Kostenabschätzung einer PV-Anlage stellt der Anlagenkomplettpreis (inklusive Module, Anschlusskästen, Unterkonstruktion, Wechselrichter, Verkabelung, Anschluss, Transport, Gerüst, Montage, Inbetriebnahme und Einweisung) die ausschlaggebende Größe dar. Vergleichbar werden unterschiedliche Solarmodule und Komplettanlagen anhand der spezifischen Kosten in Euro pro Kilowattpeak installierter PV-Leistung (€/kWp). Da diese spezifischen Kosten mit wachsender Größe der PV-Anlage sinken, bietet das für Kommunen ideale Voraussetzungen die leeren Dächer von Verwaltungsgebäuden, Schulen oder Sporthallen sinnvoll zu nutzen.
C.A.R.M.E.N. e.V. bietet Interessierten eine kostenlose neutrale Erstberatung zu Photovoltaik und weiteren Themen der Energiewende. Darüber hinaus stellt das Netzwerk Informationsbroschüren zum kostenlosen Download zur Verfügung und hält Informationsvorträge zu Erneuerbaren Energien und nachhaltiger Ressourcennutzung.
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