Handlungsempfehlungen zum Bidirektionalen Laden

Die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur der NOW GmbH (Nationale Organisation Wasserstoff und Brennstoffzellentechnologie) hat für das Bidirektionale Laden das Positionspapier „Bidirektionales Laden diskriminierungsfrei ermöglichen“ veröffentlicht. Hierin sind einige Kernbotschaften genannt und näher beschrieben.

So ist ab 2025 mit einem zunehmenden Angebot an Fahrzeugen, aber auch an Ladevorrichtungen zu rechnen, die die Möglichkeit bieten, elektrische Energie aus dem Fahrzeug zu entnehmen.

Zuerst werden sich die Anwendungsfälle V2H (Vehicle to Home) oder V2B (Vehicle to Building) etablieren, da diese Systeme auf Basis einer Auslegung des Fahrzeuges, der Lade/Entladeeinrichtung und einer entsprechenden Steuerung möglich sind. Bisher existieren derartige Systeme in Deutschland eher im Bereich von Pilotprojekten, um Fragestellungen in der Praxis zu klären. Für das AC-Laden/Entladen ist eine aufwendigere Anpassung am Fahrzeug nötig. DC, also Gleichstromsysteme, ziehen zusätzliche Bauteile an der Wallbox nach sich. Hier wird oft eine Verknüpfung mit einem stationären Hausspeicher angestrebt.

Für V2G (Vehicle to Grid), also einem System mit Netzeinspeisung, muss eine übergeordnete und sichere Steuerung aufgebaut werden. Diesen Service werden wohl Dienstleister anbieten, die über ein Pooling von Fahrzeugen bei gegebener Nachfrage Regelleistung in einem lokalen Stromnetz zur Verfügung stellen können.

Durch das Bidirektionale Laden kann in den Jahren 2040 und danach sowohl die gesicherte installierte Leistung der erneuerbaren Energieträger als auch die installierte Speicherkapazität deutlich erhöht werden. Bei dem heute gegebenen Strommix – der noch stark von fossilen Energieträgern abhängt – könnten die betriebsbedingten Emissionen von Elektrofahrzeugen deutlich reduziert werden.