Bei der gemeinsamen Netzwerk- und Informationsveranstaltung “Die Zukunft gestalten – Bioökonomie für bayerische Unternehmen” mit der IHK München und Oberbayern wurden spannende Praxisbeispiele aus der Bioökonomie vorgestellt. Unter dem Motto der Transformation hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft zeigte sich, dass Ideen wie Verpackungen aus Agrarresten, Flachsfasern im Leichtbau oder sogar Satelliten aus Holz längst keine Visionen mehr sind, sondern bereits erfolgreich umgesetzt werden.
Innovationen und Infrastruktur für die Bioökonomie
In seiner Keynote betonte Hubert Aiwanger, der Bayerische Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, vor allem Bayerns Chance sich in der Bioökonomie als Vorreiter hervorzutun. Passend dazu bot die Veranstaltung den rund 70 Teilnehmenden eine Plattform, um neue Perspektiven und Entwicklungen für (bayerische) Unternehmen aufzuzeigen. Sie wurden durch zahlreiche Praxisbeispiele und einen informativen Marktplatz über die Vielfalt der Bioökonomie informiert. So stellte etwa Kay Kölzig von der FUSE GmbH ihre regionale Wertschöpfungskette vom Feld bis zum Snowboard auf Basis von Hanffasern vor und Siegbert Pachner von HA-CO Carbon GmbH zeigte seine Erfolge in neuen Wickeltechniken zur Aufbereitung von Flachsfasern, um diese so auch für große Leichtbauelemente verfügbar zu machen. Bei Vortrag von Dr. Thomas Maier-Eschenlohr von der Landpack GmbH ging es um die nachhaltigen Alternativen im Verpackungsbereich, wo nicht nur Stroh ein interessanter Rohstoff ist, sondern auch viele Innovationen, wie etwa aus Getreidespreizel oder den Resten von Schalentieren, auf dem Markt unterwegs sind. Dr. Michael Duetsch, UPM Biochemicals GmbH, zeigte mit welcher Infrastruktur auch in der Bioökonomie die verschiedensten Branchen mit ihren unterschiedlichen Anforderungen dank dem Konzept der Bioraffinieren beliefert werden können.
Interaktiver Marktplatz “Bioökonomie“
Besonderes Augenmerk lag auch auf dem intensiven Austausch untereinander. Zwischen den Fachvorträgen bot sich ausreichend Zeit, um neue Möglichkeiten im Kontext der Bioökonomie zu erkunden und wertvolle Kontakte zu knüpfen. Im Marktplatz präsentieren sich hierzu gleich mehrere Anlaufstellen, um weiterführende Informationen aus erster Hand zu bekommen. So konnten sich alle Interessierten beispielsweise bei den Förderlotsen von Bayern Innovativ über verschiedene Programme oder beim Sachverständigenrat Bioökonomie Bayern über den Fortschritt der aktuellen Bioökonomiestrategie Bayerns informieren. Hierzu wurde auch gleich an einem Stand die aktuelle Informationskampagne des Wirtschaftsministeriums vorgestellt. Denn gerade in der breiten Bevölkerung ist Bioökonomie in seiner Begrifflichkeit und Bedeutung noch nicht ausreichend bekannt. Auch das Cluster Chemie Bayern hat sich mit einem Stand beteiligt und hier zu verschiedenen relevante Projekte informiert; darunter etwa INNOBIOVC, #CradleALP und TeBiCE Territorial Biorefineries. „Die Zukunft gestalten – Bioökonomie für bayerische Unternehmen“ war eine gelungene Veranstaltung, die neue Horizonte eröffnete und das Bewusstsein für nachhaltige Wirtschaftslösungen stärkte. Wir danken allen Beteiligten und Teilnehmenden für ihr Engagement und ihre inspirierenden Beiträge.