Ja – Das Förderprojekt “Entwicklung einer für Dampflokbetrieb geeigneten Hochleistungsfeuerung für nachwachsende Rohstoffe” zeigt, dass eine historische Dampflok in der Tat mit Holzpellets betrieben werden kann.
Im Hinblick auf Ressourcenschonung setzen immer mehr Haushalte auf moderne, effektive Pelletöfen. Auch die Museums- und Touristikbahnen stellen sich die Fragen: Wie kann der Betrieb der Dampflokomotiven zukünftig sichergestellt werden? Gibt es eine Alternative zur Kohle?
In Zeiten von Kohleausstieg, explodierenden Preisen und vielschichtigen Umweltdiskussionen stehen die Betreiber von Dampflokomotiven vor großen Herausforderungen, was Brennstoffbeschaffung und Betrieb angeht. Als eine nachhaltige und zukunftsfähige Alternative hat das Freiberufliche Ingenieursbüro Steam-Technologies im Rahmen eines durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Projektes eine für den Dampflokbetrieb geeignete Feuerung für nachwachsende und als CO2-neutral eingestufte Holzpellets zur vollen Betriebsreife entwickelt.
Über das Projekt:
- Projektträger: Freiberufliches Ingenieursbüro Steam Technologies (Nordrhein-Westfalen)
- Fördermittelgeber: Deutsche Bundesstiftung Umwelt
- Fördersumme: 40.879,00 €
- Förderzeitraum: 04.03.2022 – 04.09.2023
- Projekt Nr.: 37903/01
Die Dampflokomotive dient als Versuchsträger des Projektes. Ziel ist es, das angewandte und getestete Verfahren für kleinere oder auch größere Maschinen skalierbar zu machen.
Die Projektergebnisse sind anhand eines Videos (ca. 30 Min) verständlich und anschaulich erklärt und für Interessierte zugänglich.
Steam Technologies beschreibt die Vorzüge von Pellets im Gegensatz zur Kohlefeuerung und geht verständlich auf die notwendigen Anpassungen an einer Dampflok ein.
Die erarbeiteten Vor- und Nachteile der Pelletfeuerung in Kürze
Vorteile | Nachteile |
Zukunftssicherer, gut verfügbarer und umweltfreundlicher Brennstoff | Häufigeres Feuern |
Kein Kohlenstaub, Führerstand und Personal bleiben sauber | Reichweite reduziert |
Bei richtiger Bedienung annähernd qualmfreie Verbrennung | Feuerung erfordert mehr Aufmerksamkeit des Heizers |
Kaum Löscheauswurf, Lok und Feuerung müssen deutlich seltener gereinigt werden | Brennstoff muss trocken gelagert werden |
Asche < 0,7, sehr wenig Verbrennungsrückstände | Geruch bei schlechter Verbrennung unangenehmer als bei Kohle |
Kesselrohre und Rohrwand bleiben sauber | Erfordert (überschaubare) Anpassungsarbeiten |
Nahezu schwefelfreier Brennstoff (materialschonend / umweltschonend) | Veränderte Brennstofflogistik fast unumgänglich |
Bei gut isoliertem Kessel kein Ruhefeuer nötig (wieder anzünden geht schnell) | |
Wirkungsgradverbesserung bei hoher Leistung | |
Keine Bauartänderung notwendig |