Das E-Auto im Winter

Elektroautos müssen auch im Winter laufen, jedoch gibt es auch hier im Vergleich zum Fahren in Sommer gewisse Unterschiede. Zu beachten ist vor allem, dass die Energie zum Aufheizen des Innenraums nicht durch die Abwärme eines Verbrennungsmotors bereitgestellt werden kann. Dadurch benötigt das E-Auto hierfür zusätzlich Energie, die auf Kosten der Reichweite geht. Es gibt jedoch auch Vorzüge.

Bei winterlichen Temperaturen benötigen auch konventionelle Fahrzeuge mit Benzin- oder Dieselantrieb schon etwa 15 % mehr Kraftstoff. Dies liegt an den erhöhten Fahrwiderständen. Bei Fahrzeugen mit rein elektrischem Antrieb kann der Innenraum nicht durch die Abwärme des Verbrennungsmotors beheizt werden. Somit muss hierfür zusätzlich Energie aus dem Akku abgezweigt werden. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt sind hierfür bis zu 3 kW Leistung nötig. Vermindert wird der elektrische Heizleistungsbedarf durch eine Wärmepumpe, die mittlerweile für viele Fahrzeuge angeboten wird und vor allem für Laternenparker zu empfehlen ist. Auch durch eine Sitz- oder Lenkradheizung kann der Heizwärmebedarf spürbar verringert werden.

Sobald das Fahrzeug mit einem Ladepunkt verbunden ist, empfiehlt sich die Vorkonditionierung vor der Abfahrt. Somit kann die Beheizung des Innenraumes und eventuell auch eine Vorwärmung des Akkus bereits vor Fahrantritt erfolgen und geht nicht zu Lasten der Reichweite.

Praxiserfahrung, aber auch Test – z. B durch den ADAC – zeigen, dass sich die Reichweite im Winter im Vergleich zum Sommer um etwa 30 % verringert. Bei Kurzstrecken ist der Wärmebedarf für die Innenraumbeheizung meist noch höher und die Reichweite kann sich weiter reduzieren.

Doch auch bei strengem Frost reicht die Akku- Energie selbst in Fahrzeugen mit kleinem Akku aus, um den Innenraum über 12 Stunden und mehr zu beheizen. Dennoch sollten im Winter mehr Ladepausen und eine Sicherheitsreserve eingeplant werden und nach Möglichkeit das Auto vortemperiert werden.

Die mögliche Vortemperierung ist auch ein klarer Vorteil von E-Autos, denn diese haben bereits eine „serienmäßige“ Standheizung. So kann bereits vor dem Fahrantritt der Innenraum aufgeheizt werden und die Scheiben werden von Eis befreit. Auch das sanfte Beschleunigen ohne Traktionsverlust bei Eis- oder Schneeglätte gelingt mit dem E-Antrieb meist besser, denn die Räder sind fest mit dem E-Motor gekoppelt und nicht über eine Kupplung zuzüglich verschiedener Schaltstufen mit dem (Verbrennungs)motor verbunden. Sanftes Anfahren und zielgenaues Rangieren klappt damit meist deutlich besser.

https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/elektromobilitaet/laden/elektroauto-reichweite-winter