C.A.R.M.E.N.-Positionspapier Wald und Holznutzung

Wir sind überzeugt, dass die verantwortungsvolle Nutzung unserer Wälder eine Schlüsselrolle für eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft spielt. Gleichzeitig erkennen wir die Chancen, die sich durch eine nachhaltige Holznutzung im Rahmen der notwendigen und fortschreitenden Bauwende bieten, welche auf ökologische Materialien setzt. Darüber hinaus betrachten wir die regionale Energieversorgung auch mit nachhaltig erzeugtem Holz als eine Möglichkeit, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren und die lokale Wertschöpfung zu stärken.

C.A.R.M.E.N. e.V. will zur Versachlichung beitragen

Die Zusammenhänge zwischen Nachhaltigkeit, Wald und Holznutzung sind fachlich nicht trivial und im Wald spielt neben den drei Raumdimensionen zudem die Zeit als vierte Dimension eine bedeutende Rolle. Der Zeitraum zwischen einem Eingriff in den Wald und dem resultierenden Effekt erstreckt sich über Jahrzehnte. Oft aber führt die kurzzeitige deutliche Sichtbarkeit der Holzernte zur vollständigen Ablehnung der Holznutzung. Wir wollen mit unserer Publikation zur Versachlichung beitragen und wohlbegründet eine Lanze für die nachhaltige Waldbewirtschaftung brechen.

C.A.R.M.E.N. e.V. erkennt die Sorge um den Wald an

Wir erkennen die legitime Sorge um den Wald als treibende Kraft hinter der Nutzungskritik an. C.A.R.M.E.N. e.V. spricht sich aber gegen ein generelles Nutzungsverbot des Waldes aus. Außerhalb von besonders geschützten Flächen ist unser Maßstab der (zertifiziert) nachhaltig bewirtschaftete Wald. Angesichts der möglichen technischen, politischen und klimatischen Entwicklungen der nächsten Jahrzehnte setzen wir auf eine forstwissenschaftliche begründete Herangehensweise und kommunizieren diese auch nach außen.

C.A.R.M.E.N. e.V. will „schützen und nutzen“

Bei der nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder ist für uns entscheidend, dass die praktizierte Nachhaltigkeit einen gleichberechtigten Ausgleich der sozialen, ökologischen und ökonomischen Aspekte erfordert. Der nachhaltig bewirtschaftete Wald ist nicht nur dem Menschen dienlich, sondern auch ökosystemisch wertvoll und gerade im ländlichen Bereich ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.

C.A.R.M.E.N. e.V. steht für regionale Holznutzung

Wir befürworten die regionale Holznutzung aus heimischen Wäldern. Sie schafft Wertschöpfung vor Ort, sichert lokal Arbeitsplätze und stärkt die Wirtschaft in ländlichen Gebieten. Regional bedeutet für uns so weiträumig wie notwendig, aber so kleinräumig wie möglich. Wir setzen uns auch dafür ein, regionales Holz in dezentralen Holzheizkraftwerken zu nutzen, um die Nachhaltigkeit und Unabhängigkeit der Energieversorgung vor Ort zu fördern. Den Einsatz von Holz in großen zentralen Energieerzeugungsanlagen, die nur über einen sehr großen Einzugsbereich mit Brennstoff versorgt werden könnten, lehnen wir ab.

C.A.R.M.E.N. e.V. empfiehlt: „Das eine tun und das andere nicht lassen!“

Unser Engagement gilt dem effizienten Einsatz von Holz. Dieser ist über alle Verwendungspfade möglich: sei es stofflich, energetisch oder in bioökonomischen Prozessen. Unser Prinzip lautet: „Das eine tun und das andere nicht lassen!“ Wir erkennen die Vielfalt der Nutzungspfade von Holzsortimenten an und unterstützen aufgrund der Substitutionseffekte ausdrücklich auch die energetische Nutzung von sonst schwer nutzbaren Sortimenten, die beispielsweise bei Durchforstungen anfallen.

Weitere Informationen: C.A.R.M.E.N.-Themenseite “Bauen und Sanieren“, Alexander Schulze, E-Mail: as@carmen-ev.de