Bioökonomie

Weg von fossilen Rohstoffen hin zu einer modernen und nachhaltigen Wirtschaftsweise, die auf der effizienten Nutzung von biologischen Ressourcen wie Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen basiert und sich an natürlichen Stoffkreisläufen orientiert – dafür steht das Konzept Bioökonomie. Zur biobasierten Wirtschaft tragen alle Branchen bei, die diese biologischen Ressourcen produzieren, verarbeiten oder in irgendeiner Form nutzen. Man spricht hier von den 4F-Branchen, also den Branchen, die den Sektoren „Food, Feed, Fibre and Fuel“ zugeordnet werden. Dies sind die Land- und Forstwirtschaft, Energiewirtschaft, Mobilität, Fischerei- und Aquakultur, Chemie und Pharmazie, Nahrungsmittelindustrie, Futtermittelindustrie, industrielle Biotechnologie, Kosmetik-, Papier- und Textilindustrie sowie der Umweltschutz.

C.A.R.M.E.N. e.V. unterstützt die Transformation zur Bioökonomie mit verschiedenen Beratungs- und Informationsangeboten. Dabei steht das Wissen um die zahlreichen Alternativen auf Basis der Nachwachsenden Rohstoffe im Zentrum unserer Arbeit.

Unsere Themen

Netzwerken rund um Bioökonomie
Wir organisieren regelmäßig kleine und große Netzwerkveranstaltungen mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Wirtschaft, Forschung und Lehre, um die Protagonisten der Bioökonomie „an einen Tisch“ zu bekommen. Vom etablierten Unternehmen über Start-ups und Studierenden bis hin zu interessierten Privatpersonen – der gegenseitige Erfahrungs- und Informationsaustausch ist essenziell für das weitere Vorankommen.
Wissenstransfer und Bildungsarbeit
Um verschiedenste Zielgruppen mit den Aspekten der Bioökonomie vertraut zu machen, haben wir unterschiedliche Formate entwickelt. So gibt es etwa die C.A.R.M.E.N.-Ausstellung „Bioökonomie“, die bei Veranstaltungen und Messen zum Einsatz kommt und etwa auch mit Fachvorträgen oder Workshops begleitet werden kann. Speziell für Schulen können sich Lehrkräfte unsere NAWARO-BOXEN ausleihen oder sich etwa mit dem Planspiel „Bioökonomie trifft Textilwirtschaft“ spielerisch dem Thema annähern. Für mehr Informationen zu unserem Bildungsangebot klicken Sie bitte hier.

Aktuelles

Unsere Veranstaltungen zum Thema Bioökonomie

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Publikationen

Publikation Titel Download-Link Thema
Bioökonomie zum Anfassen – Biobasierte Produkte im Alltag Bioökonomie, Biobasierte Produkte, Einkauf
Bio-Beutel - Im Kreislauf gedacht! Bioökonomie, Biobasierte Produkte
Praxistest Bio-Beutel - Informationen für Kommunen, Handel und Abfallwirtschaft Bioökonomie, Biobasierte Produkte
Bayerisches Bioökonomie-Modellprojekt: Bio-Beutel im Praxistest Bioökonomie, Biobasierte Produkte

Unser FAQ

Was ist Bioökonomie?
Die Bioökonomie bezeichnet ein Wirtschaften auf der Basis nachwachsender Ressourcen. Sie steht – nachhaltig gestaltet – mit den Zielen von Klimaschutz, Biodiversität, Ressourceneffizienz, Wohlstandssicherung und globaler Gerechtigkeit im Einklang. Durch die Nutzung Nachwachsender Rohstoffe wird eine Transformation hin zu einer nachhaltigen, post-fossilen Wirtschafts- und Lebensweise ermöglicht. Die Bioökonomie umfasst alle Wirtschaftsbereiche, die nachwachsende Ressourcen wie Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen erzeugen, be- und verarbeiten, nutzen oder damit handeln.
Für die Weiterentwicklung der Bioökonomie müssen wissenschaftlich-technische, volkswirtschaftliche und gesellschaftliche Innovationen stärker vernetzt werden. Der Schutz der Umwelt und einer artenreichen Kulturlandschaft, regionale Wirtschaftskreisläufe sowie der Leitgedanke der Suffizienz sind unverzichtbare Bestandteile der Bioökonomie. (Quelle: Sachverständigenrat Bioökonomie Bayern.)
Warum ist die Transformation zur Bioökonomie notwendig?
Der voranschreitende Klimawandel, knapper werdende Ressourcen und sinkende Biodiversität bei einer gleichzeitig stark wachsenden Weltbevölkerung und Konsumgesellschaft – die globalen Herausforderungen sind enorm und erfordern eine grundlegende Transformation unseres heutigen Wirtschaftens. Die bisher dominierenden fossilen Rohstoffe wie Erdöl oder Erdgas sind Haupttreiber der Erderwärmung und nur begrenzt verfügbar, eine Umstellung auf alternative, nachwachsende Rohstoffquellen ist daher essenziell.
Wie kann die gesteigerte Nachfrage an Nachwachsenden Rohstoffen gedeckt werden?
Grundsätzlich lässt sich nahezu jede Form von Biomasse mit der entsprechenden Technologie nutzbar machen. Bereits jetzt stehen schon zahlreiche biobasierte Anwendungen, Verfahrenstechniken, Prozesse und Produkte zur Verfügung. Für eine schnelle und dezentrale Verarbeitung gilt es regionale und lokale Wertschöpfungsketten weiter auf- und auszubauen. Darüber hinaus setzt die Bioökonomie auf eine konsequente und effiziente Kreislaufführung der Roh- und Reststoffe. Durch die verlängerte Nutzungsdauer und Mehrfach- bzw. Wiederverwendung kann der Bedarf an neuen Rohstoffen gesenkt und weitere Ressourcen eingespart werden. Um die notwendigen Stoffströme gezielt lenken und leiten zu können, wird sowohl an einer nationalen als auch an einer bayerischen Biomassestrategie gearbeitet. Gleichzeitig muss sich aber auch das Nutzungs- und Konsumverhalten verändern, denn ein „weiter wie bisher“ kann es selbst mit Nachwachsenden Rohstoffen nicht geben.
Wie geht die Bioökonomie mit der begrenzten Flächenverfügbarkeit um?
Bei der Transformation zur Bioökonomie wird das begrenzte Gesamtpotential von Biomasse auf unserem Planten berücksichtig. So wird etwa der Lebensmittelproduktion auf den verfügbaren Flächen eine klare Priorität eingeräumt. Darüber hinaus müssen die genutzten Flächen nachhaltig bewirtschaftet werden, um die Qualität der Böden und die Biodiversität nicht zu gefährden, sondern langfristig sicherzustellen. Übergeordnetes Ziel ist es daher, die verschiedenen Flächennutzungen kontinuierlich aufeinander abzustimmen, Kreisläufe zu schließen und bisherige Rest- und Abfallströme als wertvolle Rohstoffe weiter zu nutzen.
Welche Chancen bietet die Bioökonomie?
Gerade für den ländlichen Raum ergeben sich aus der gesteigerten Nachfrage nach land- und forstwirtschaftlichen Erzeugnissen sowie den Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten große Entwicklungs- und Innovationspotentiale. Auch die Biodiversität wird durch neue Absatzmärkte für verschiedenste (Sonder-)kulturen begünstigt. Dank der intensiven Forschung im Bereich der Nachwachsenden Rohstoffe gelingt es immer mehr Nutzungs- und Verarbeitungsmöglichkeiten zu erschließen, was die Wirtschaft weniger abhängig von (fossilen) Rohstoffimporten macht und teils sogar ganz neue und optimierte Produkteigenschaften ermöglicht.

Forschungsprojekte

Bioökonomie-Modellprojekt - Bio-Beutel im Praxistest
Im Projekt wurde die Kaskadennutzung – d.h. die mehrfache Verwendung – eines neuen biobasierten, kompostierbaren Obst- und Gemüsebeutel als Verpackung und Frischhaltebeutel von Lebensmitteln sowie als Sammelbeutel für organische Küchenabfälle zur Entsorgung in der Biotonne in der Praxis getestet: vom Lebensmittelhandel, über die Verbraucherinnen und Verbraucher bis hin zur Abfallwirtschaft. Weitere Informationen finden Sie hier.

Unser Beratungsangebot

Wir beraten und informieren Sie gerne persönlich rund um das Thema Bioökonomie. Gerne zeigen wir Unternehmen die Möglichkeiten mit Nachwachsenden Rohstoffen auf, etwa wenn es darum geht, neue Produktlinien aufzusetzen, die Potentiale neuer Zuschlagsstoffe abzuschätzen oder die Rohstoffbasis der gesamten Produktion auf neue oder vielmehr erneuerbare und nachwachsende Beine zu stellen. Für Schulen und andere Bildungseinrichtungen bieten wir Informationen und hilfreiche Tipps zur Umsetzung des komplexen Themas.

Nico Arbeck
Alexander Schulze
Jutta Einfeldt
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Julia Lehmann
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Dr. Daniel Berki-Kiss
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