90 Teilnehmende informierten sich im niederbayerischen Moosthenning zur spannenden Thematik „Erfolgsfaktor Clusterung – Gasseitige Bündelung von Biogasanlagen“.
Nach einführenden Worten von Moderator Ulrich Kilburg, C.A.R.M.E.N. e.V., sprach Dr. Stefan Rauh, Geschäftsführer Fachverband Biogas e.V., zu den aktuellen politischen Rahmenbedingungen und Chancen einer Clusterung. Dabei stellte er sowohl die Segnungen des neuen Biomassepaketes als auch die Rahmenbedingungen der Biomethaneinspeisung vor. Des Weiteren verwies Rauh auf die FVB/DVGW-Studie zur Clusterung von Biogasanlagen. Anschließend referierte Christian Quirrenbach, Geschäftsführer NQ Anlagentechnik, über verschiedene Projekte aus dem Bereich Biogasleitungen für die Verbindung von SAT-BHKW oder gemeinsame Gasaufbereitungen, der Fokus lag dabei auf Projektierung und Technik. Nach dem Mittagessen ging Robert Wagner von C.A.R.M.E.N. e.V. auf die betriebswirtschaftlichen Aspekte der Clusterung ein. Kern des Vortrags war eine beispielhafte Kalkulation der Clusterung von vier Bestandsbiogasanlagen. Abschließend thematisierte Wagner das Förderprogramm BioMeth Bayern.
Am Nachmittag standen zwei Exkursionsziele auf dem Programm, welche den Teilnehmenden im Tagungsraum von Heizwerksbetreiber Herr Retzer und Biogasanlagenbetreiber Herr Daffner vorgestellt wurden. Zunächst wurde das Biomasseheizwerk Niederviehbach besichtigt. Über ein unscheinbares Biogasrohr wird Biogas zu den beiden SAT-Biogas-BHKW im Heizwerk über eine Distanz von gut vier Kilometern gegeben. Ihre Wärme wird vorrangig zum Versorgen des Wärmenetzes verwendet. Bei Bedarf schaltet man mehrere Hackschnitzelkessel hinzu.
Im zweiten Teil der Exkursion wurde die Biogasanlage in Augenschein genommen, welche das Biogas für die SAT-BHKW zur Verfügung stellt. Als Besonderheit war hier der Gasverdichter zu sehen. Hier stieß Energieminister Hubert Aiwanger hinzu und hielt ein Grußwort zum Auftakt der Fachgesprächsreihe „Marktchancen für Biogas“, um anschließend intensiv mit den vielen Teilnehmenden über Herausforderungen und Wünsche im Bereich Biogas zu diskutieren. Aiwanger bekräftigte, wie wichtig es sei, dass Biogasanlagen auch in Zukunft rentabel betrieben werden können. “Biomasse sorgt zuverlässig für Strom – unabhängig von Sonne und Wind. Zudem deckt sie mit über 80 Prozent den größten Anteil der aus erneuerbaren Energien erzeugten Wärme. Deshalb steht Bayern weiterhin zur Bioenergie.” In seiner Rede wies der Minister auch auf das erfolgreiche Förderprogramm BioMeth Bayern hin: “Während in Berlin lange abgewartet wurde, sind wir in Bayern selbst aktiv geworden. Mit unserem Programm BioMeth Bayern fördern wir die Aufbereitung von Biogas zu Biomethan sowie den Bau der Leitungen zwischen Gasnetz und Anlage. Wir werden uns auch künftig dafür einsetzen, die Bioenergie zu stärken. Durch die Clusterung mehrerer Anlagen können wir den Anschluss an das Gasnetz beschleunigen und Kosten einsparen. Hierfür schieben wir die sogenannte Einspeiseinitiative Biogas Bayern an. Damit wollen wir der Branche Planungssicherheit geben und damit auch die Marktchancen weiter verbessern.”
Die C.A.R.M.E.N.-Fachgesprächsreihe „Marktchancen für Biogas” wird am 25.02.2025 im unterfränkischen Kloster Banz fortgesetzt. Informationen sowie die Möglichkeit zur Anmeldung sind unter www.carmen-ev.de zu finden.
Circa 3.500 Zeichen, Abdruck frei, Belegexemplar erbeten.
Pressekontakt: Carolin Arbeck | 09421 960 322 | carolin.arbeck@carmen-ev.bayern.de