Seit Jahrtausenden hat sich großes Wissen über Arzneipflanzen, auch Heilpflanzen genannt, angesammelt. Die Wirksamkeit von verschiedenen Arzneipflanzen konnte dabei in klinischen Studien nachgewiesen werden.
In der Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) werden Pflanzen und Pflanzenteile zur Behandlung und Vorbeugung von Erkrankungen eingesetzt. Die Rationale Phytotherapie (auch moderne oder naturwissenschaftlich orientierte Phytotherapie) bedient sich pharmazeutischer Verfahren, um die Heilpflanzen und ihre zu nutzenden Pflanzenteile wie Blätter oder Wurzeln weiterzuverarbeiten. Dabei werden die enthaltenen Wirkstoffe extrahiert, konzentriert und manchmal sogar einzelne Inhaltsstoffe der Arzneipflanze abgetrennt. Daraus werden Fertigmedikamente, die sogenannten Phytophrmaka hergestellt. Weitere Anwendungsgebiete sind die Homöopathie, die anthroposophische Medizin und die Traditionelle Chinesische Medizin. Die Rohstoffe stammen dabei aus Wildsammlung oder aus dem landwirtschaftlichen Anbau.
Pflanzliche Arzneimittel (Phytopharmaka) werden in Deutschland immer beliebter. Sie werden insbesondere bei leichten Erkrankungen wie Erkältungen, Verdauungs- und Magenbeschwerden, Schlaflosigkeit, Angst-, Spannungs- und Unruhezuständen, Erkrankungen der Atemwege, Herz- und Kreislaufbeschwerden, Venenerkrankungen oder Hauterkrankungen angewendet. Mit Phytopharmaka können keine lebensbedrohlichen Erkrankungen behandelt werden. Sie können jedoch unterstützend zu chemisch-synthetischen Arzneimitteln verwendet werden, da sie generell als gut verträglich und nebenwirkungsarm gelten. Meist nutzt der Verbraucher die Medikamente in Eigenverantwortung.