Im „Fast Fashion“-Zeitalter wird immer mehr Mode gekauft und nur kurze Zeit genutzt. Umwelt- und Sozialstandards spielen in der Textil- oder Lederproduktion noch häufig eine untergeordnete Rolle: zum Teil werden krebserregende Chemikalien, Farbstoffe, Weichmacher, Bleichmittel und Schwermetalle eingesetzt und dabei Luft und Wasser verunreinigt. Letztlich landen gut 50 Prozent der ausrangierten Textilien in der Müllverbrennung.
Herstellung und Nutzung
Die Herstellung von Chemiefasern und Materialien aus Erdöl, wie z. B. Polyacryl, Polyester, Polyamid und Polyurethan vernichtet nicht regenerierbare Ressourcen. Beim Tragen und Waschen setzt synthetische Kleidung zudem Mikroplastikpartikel frei, die nicht biologisch abbaubar sind und daher vor allem in marinen Ökosystemen Schäden anrichten. Auch der konventionelle Anbau von Baumwolle ist mit Umweltauswirkungen verbunden: Baumwolle benötigt sehr viel Wasser, große Flächen und es werden Pestizide eingesetzt. Auch die Weiterverarbeitung von Naturfasern oder Holzfasern (natürlichen Polymeren) bedeutet grundsätzlich einen hohen Energieeinsatz und oft auch Chemikalieneinsatz.
Am Ende der Nutzung
Faser-zu-Faser-Recycling ist schwer, da unterschiedliche Materialien aufwändig getrennt werden müssen. Alttextilien werden daher häufig nur noch zu Vlies-, Isolier- oder Füllstoffen verarbeitet und beispielsweise in der Autoindustrie eingesetzt. Um Kleidung hochwertiger und schadstofffrei zu recyceln, muss schon beim Design angefangen werden. Daher ist die Textil- und Modebranche gefordert umzudenken.
Das eigene Kaufverhalten hinterfragen
In Folge sollte auch jeder Verbraucher seinen Konsum überdenken: bei der Anschaffung neuer Kleidung und Heimtextilien die Notwendigkeit kritisch hinterfragen, Second-Hand kaufen oder auf Fair-Fashion-Labels setzen. Denn den Preis für jedes neu produzierte Teil zahlen letztlich die Umwelt und unsere Gesundheit.