Bauen mit Hanf und Kalk

Die Symbiose der ältesten Kulturpflanze der Menschheit „Hanf“ mit dem bewährten Baumaterial „Kalk“ ergibt den Baustoff der Zukunft: Hanfstein.
Der Rohstoff Hanf ist ein natürliches Multitalent. Die Hanfpflanze wächst ca. 50-mal schneller als Holz: auf einem Hektar kann in nur fünf Monaten ausreichend Biomasse für ein kleines Einfamilienhaus wachsen. Im Wachstum bindet Hanf CO2 aus der Atmosphäre und ist aufgrund seiner enthaltenen Bitterstoffe resistent gegen Schimmel und Ungeziefer. Zusätzlich ist der natürliche Rohstoff zu vollständig abbaubar und wieder verwertbar. Aufgrund all dieser Vorteile finden Hanfsteine zunehmend Verwendung in nachhaltigen Bauprojekten.

Hanf(-kalk)steine sind eine innovative und nachhaltige Alternative zu Baumaterialien wie Beton oder Ziegelsteinen. Diese „biologischen Ziegelsteine“ werden in schonender Lufttrocknung aus einer Mischung von Hanf, Naturkalk, Wasser und Mineralien gepresst. Die Hanfsteine sind ein vollökologischer und monolithischer Baustoff, der Mauerstein und Dämmung gleichermaßen vereint. Er eignet sich hervorragend sowohl im Neubau als auch für die Sanierung von Bestandsgebäuden.

Der Hanfstein wird beim Neubau vorwiegend im Skelettbau oder im Holzrahmenbau als nichttragendes Ausfachmauerwerk eingesetzt. Er kann zudem als Vollwärmeschutz von existierenden Gebäuden, als Innendämmung der Außenwände, als Trennwände mit besonders guten akustischen Eigenschaften oder als Unterfußbodendämmung dienen.

Das Bauen mit Hanfsteinen bietet eine Reihe von Vorteilen. Zum einen sind sie sehr leicht, was den Transport und die Handhabung vereinfachen. Zum anderen verfügen sie über gute dämmende Eigenschaften, was eine zusätzliche Wärmedämmung überflüssig macht. Darüber hinaus sind Hanfsteine äußerst stabil und haben eine lange Lebensdauer. Zudem sind Hanfsteine feuchtigkeitsregulierend und tragen dadurch zu einem gesunden Raumklima bei.
Neben dem Hanfstein gibt es auch speziellen Hanfbeton – ein Gemisch aus Hanfschäben mit Magnesit haltigen Kalken (Grenoble-Kalk). Das feuchte Gemisch wird in eine Schalung gekippt und an den Außenseiten durch leichtes Stampfen verfestigt. Schon nach ca. 15 Minuten kann ausgeschalt werden.
Hanf-Kalk-Putze sind in der Wirkung sehr ähnlich wie Lehmputze, in der Verarbeitung aber wesentlich einfacher. Sie werden etwa doppelt so hart wie Lehmputze, was die Rissbildung minimiert. Auch preislich sind Hanf-Kalk-Putze günstiger.

Anbieter von Hanfsteinen und weiteren Hanfprodukten:
– Schönthaler Bausteinwerk, Vinschgauer Straße 33, 39023 Eyrs (BZ), Italien, https://www.schoenthaler.com/de/prodotti/hanfsteine/hanfziegel/
– Structura C GmbH, Ringstrasse 1, Postfach 4601 Olten, Schweiz, https://www.structura.tech/
– ISOHEMP S.A-N.V, Rue Georges Cosse 1, 5380 Fernelmont, Belgium, https://www.isohemp.com/de/hanfstein-fuer-eine-natuerlich-leistungsfaehige-mauerwerkskonstruktion
– von Hanf e.K., Fraunhoferstr. 3, 25524 Itzehoe, Deutschland, https://www.vonhanf.de/
– Rottal Hanf GmbH, Weidau 8, 94140 Ering am Inn, Deutschland, https://www.rottal-hanf.de

Verarbeiter von Hanfsteinen bzw. Hanfbeton (nicht vollständig):
– Hanfingenieur Henrik Pauly, Gölzstraße 8, 72072 Tübingen, https://www.hanfingenieur.de
– Hess Stuck GmbH, Gewerbestraße 7, 91560 Heilsbronn, https://www.hess-hanfhaus.de
– SQuadrat Naturbau, Anton-Pötzl-Str. 16, 94034 Passau, https://www.s2-naturbau.de