Straubing, 11. Juli 2024 * In der Debatte um umweltfreundliches Bauen rückt der ökologische Fußabdruck von Wohngebäuden immer mehr in den Fokus. Eine Analyse im Rahmen des Projektes FleWoKo (Flexible Wohnkonzepte, * siehe unten) zeigt auf, welche Maßnahmen entscheidend zur Verbesserung der Ökobilanz beitragen können. Besonders ins Auge sticht dabei der Einfluss der Gebäudefundamente. Die Berechnungen im Forschungsprojekt verdeutlichen, dass durch den gezielten Einsatz von weniger umweltschädlichen Materialien und einer durchdachten Bauweise die Ökobilanz von Wohngebäuden maßgeblich verbessert werden kann. Die Reduzierung des Stahlbetonverbrauchs, die Förderung flexibler Bauweisen und der verstärkte Einsatz von Holz als Baustoff sind zentrale Maßnahmen, die zum Klimaschutz und einer nachhaltigeren Bauweise beitragen.
Stahlbetoneinsatz optimieren
Der größte Umwelteinfluss bei Wohngebäuden geht von der Gründung mit Stahlbeton aus. Stahlbeton, ein wichtiger und an manchen Stellen unverzichtbarer Baustoff, verursacht erhebliche Umweltbelastungen durch die energie- und kohlendioxidintensive Herstellung von Zement und Stahl. Eine Möglichkeit, die Umweltwirkungen von Gebäuden zu reduzieren, ist daher die Minimierung des Stahlbetonverbrauchs. Durch den Einsatz von Streifenfundamenten anstelle von großflächigen Fundamentplatten lässt sich die Menge an benötigtem Stahlbeton erheblich senken. Dies führt zu einer deutlichen Verbesserung der Ökobilanz der Gebäude.
Ein weiterer Aspekt, der erheblich zum Klimaschutz beiträgt, ist der Bau von Holzhäusern. Holzgebäude speichern große Mengen an Kohlenstoff, der in der Konstruktion über die gesamte Nutzungsdauer gespeichert bleibt. Diese Speicherung entzieht dem Kohlendioxidkreislauf der Atmosphäre das Klimagas und hilft somit, die Erderwärmung zu bremsen. Die Kombination mit langen Nutzungszyklen von Holzgebäuden ist die nachhaltigste Lösung, um das Klima zu schützen.
Vorausschauend planen, flexibel nutzen
Auch die grundliegenden Konstruktionsprinzipien eines Gebäudes tragen zum Klimaschutz bei. Dazu zählen eine vorausschauende Planung, der Einsatz von konstruktivem Holzschutz sowie eine Bauweise, die eine flexible Nutzung garantieren. Flexibilität bei der Planung der Konstruktion von Anfang an ermöglicht es, Gebäude an veränderte Nutzungsanforderungen anzupassen, ohne dass umfangreiche Umbaumaßnahmen notwendig sind. Konstruktiver Holzschutz garantiert den Verzicht auf chemischen Holzschutz ohne Abstriche an das Schutzziel. Alles zusammen verlängert die Nutzungsdauer von Bauteilen und Gebäuden, denn es werden weniger häufig neue Materialien benötigt und so auch die indirekten Umweltauswirkungen reduziert.
Weitere Informationen zum Forschungsprojekt FleWoKo finden Sie hier.
Circa 2.700 Zeichen, Abdruck frei, Belegexemplar erbeten.
Ursula Peintner | Öffentlichkeitsarbeit | 09421 960 376 | ursula.peintner@carmen-ev.bayern.de
(*) Die Ergebnisse entstanden im Rahmen des Projektes “FleWoKo – Flexible Wohnkonzepte“, gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. FleWoKo ging der Fragen nach: Welche Grundvoraussetzungen müssen geschaffen werden, damit es Bewohnern möglich ist, lange in ihrem gewohnten Umfeld zu verbleiben? Dieses Umfeld sollte gleichzeitig im Sinne eines nachhaltigen Bauens entwickelt und mittels verschiedener Nachhaltigkeitsparameter (z. B. Materialauswahl, Ausgestaltung der Wohnkonzepte) beurteilt und optimiert werden.