Die Gemeinde Stegaurach mit rund 7.400 Einwohnenden liegt im oberfränkischen Landkreis Bamberg.
60% der Insekten werden erst in der Nacht aktiv und diese sind für die Bestäubung von Pflanzen besonders wichtig. Um sich in der Dunkelheit orientieren zu können, halten sie eine möglichst exakte Position zu Mond und Sternen ein, deren ultraviolettes und blaues Licht sie gut wahrnehmen können.
Längst sind die Gestirne nachts aber nicht mehr die einzige Lichtquelle: Moderne Beleuchtung mit kaltweißen LED-Leuchtmitteln enthält auch viel blaues Licht und zieht Insekten zu Tausenden magisch an. Zudem gehen Zugvögel nachts auf Wanderschaft und werden von ihren Routen abgelenkt. Bäume werfen ihre Blätter im Herbst später ab, wenn die Frostgefahr höher ist. Fledermäuse, die ihren Ruheplatz in Bäumen oder Hausnischen suchen, verlassen diesen nicht mehr. Und auch auf uns Menschen wirkt sich kaltweiße Beleuchtung aus: Das enthaltene Blaulicht blockiert unser Schlafhormon Melatonin, welches für die Regeneration unserer Zellen zuständig ist. Wenn wir diesem Licht häufig ausgesetzt sind, schlafen wir schlechter und werden anfälliger für Krankheiten. Aus diesen Gründen hat man in Stegaurach der Lichtverschmutzung den Kampf angesagt.
Die Gemeinde ist Vorreiterin in umweltverträglicher Beleuchtung: 600 Straßenlaternen wurden bereits mit umweltfreundlichen AMBER LED mit 2.200K Farbtemperatur ausgestattet.
Das bernsteinfarbene Licht enthält wenig Blauanteile. So wird es von Insekten sowie anderen Tieren kaum wahrgenommen und schont die menschliche Gesundheit. Zusätzlich schafft eine Dimmung und Nachtabschaltung einen effizienten Einsatz des Lichts. Nachdem in einer Teststraße verschiedene Leuchtmittel erprobt wurden, beschloss der Gemeinderat im Jahr 2020 die Umrüstung. Bereits nach 6 Jahren wird sich die Investition auch finanziell gelohnt haben. Knapp 70 Tonnen CO2 können pro Jahr eingespart werden. So leistet die neue Beleuchtung einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Artenschutz.
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