C.A.R.M.E.N.-WebSeminar-Reihe zur Nutzung von Mehrwegbehältern erfolgreich gestartet

Seit Anfang 2023 gilt die Mehrwegangebotspflicht. Was der Müllvermeidung dient, wird dennoch nicht unbedingt von Verbraucherinnen und Verbrauchern akzeptiert. Welche Möglichkeiten gibt es, um die Akzeptanz von Mehrweggeschirr zu erhöhen?

Im ersten C.A.R.M.E.N.-WebSeminar der vierteiligen Reihe am 19.06.2024 unter dem Titel „Nutzung von Mehrwegbehältern für Take-away-Speisen“ wurde eine Studie vorgestellt. Diese untersuchte nutzerbezogene Gewohnheiten, Präferenzen und Hemmnisse in Bezug auf Mehrweg sowie den Wissensstand von Konsumentinnen und Konsumenten über das Angebot und die Funktionsweise von Mehrwegsystemen.

Dr. Elisabeth Süßbauer von der TU Berlin, präsentierte diese Studie, die aufzeigt, dass Mehrweg für Takeaway-Speisen im Alltag von Konsumenten und Konsumentinnen noch nicht „angekommen“ ist. Hierbei entstehen die Herausforderungen weniger durch die Nutzung der Behälter selbst als durch den Nutzungskontext, d.h. ein Takeaway-Konsum ist oft eine spontane Entscheidung. Zudem gibt es viele Unsicherheiten und alltagspraktische Herausforderungen in der Nutzung von Mehrwegsystemen hinsichtlich des Transports, der Aufbewahrung und Reinigung. Klar wurde ebenfalls, dass mit einer Rückgabequote von nur 54 Prozent zu viele Behälter in den Haushalten verbleiben. Die geäußerten Wünsche von Konsumentinnen und Konsumenten hinsichtlich der Nutzung von Mehrwegbehältnissen zeigen auch, dass es Wissenslücken zur Funktionsweise von Mehrweg gibt, die entgegen der häufig angetroffenen Vorstellung der Endverbraucher keine private Nutzung vorsieht.

Schlussfolgerungen aus der Studie: Mehr Kommunikation, mehr Rückgabemöglichkeiten

Um in Zukunft die Nutzung von Mehrwegsystemen voranzutreiben, wäre es wichtig, die Kommunikation zum Thema „Mehrweg“ zu verbessern. So könnten die Gastronomen, mit einheitlichen und klaren Hinweisschildern und Kundenansprache auf Mehrwegbehältnisse hinweisen und durch entsprechende Schulungen ihres Servicepersonals Unsicherheiten abbauen.

Wichtig um die Akzeptanz von Mehrwegsystemen zu steigern wäre auch, die Rückgabe von Mehrwegbehälter zu erleichtern, zum Beispiel durch Ausweitung der Rückgabemöglichkeiten und Schaffung von Anreizen für fristgerechte Rückgabe. Zudem sollte der Übergang der Behältnisse in Privateigentum verhindert werden, indem der Pfandbetrag nicht zu niedrig angesetzt ist und schlichte Behälter eingesetzt werden.

Unerlässlich ist es auch, die Konsumentinnen und Konsumenten über das Thema Reinigung aufzuklären. Eine leichte Reinigung reicht in der Regel aus, sofern der Behälter innerhalb von 1-2 Tagen abgegeben wird. Dies trägt zur Nachhaltigkeit der Mehrwegbehälter bei (wichtig für die Ökobilanz), die ohnehin nach Rückgabe gründlich gereinigt werden.

Weitere Informationen rund um das Thema Mehrweg hat C.A.R.M.E.N. in einer FAQ-Auflistung zusammengestellt.

Alle Termine der C.A.R.M.E.N.- WebSeminar-Reihe:

–    „Nutzung von Mehrwegbehältern für Takeaway-Speisen” (19.06.2024)

–    „Mehrwegverpackungen in der Gastronomie” (17.07.2024)

–    „Haar geht den Mehrweg” (18.09.2024)

–    „Glas?Klar! – Das Mehrwegsystem für Münster und das Münsterland” (16.10.2024)

Einen Überblick über die gesamte WebSeminar-Reihe und die Möglichkeit zur Anmeldung (auch zu mehreren Terminen gleichzeitig) finden Sie hier:
https://server50.sewobe.de/webportal/events/veranstaltung?MANDANT_KEY=U-28a393b56e87104c1037b17a064c0608&VER_ID=1136&SINGLEPAGE=1