Der stellvertretende Bayerische Ministerpräsident und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger begrüßte am Montag, den 15. April rund 160 Teilnehmende zum 31. C.A.R.M.E.N.-Forum. Die diesjährige Veranstaltung fand erstmals im NAWAREUM in Straubing statt. Dabei wurde ein umfassendes Programm zum Thema „Kommunale Wärmewende – Rahmenbedingungen, Umsetzung und Best Practice“ geboten.
Hubert Aiwanger erörterte in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung der kommunalen Wärmeplanung:
„Wir sind zwar der Meinung, dass Zwang nicht das beste Mittel zum Ziel ist. Wir sind aber auch überzeugt, dass wir in dem Thema vorankommen wollen. Der Freistaat Bayern ist hier nicht unliebsamer Vorschriftengeber, sondern Partner. Es geht darum, die Bürger bei der kommunalen Wärmeplanung zu begleiten, um möglichst unkompliziert eine sinnvolle Lösung aufs Papier zu bringen. Aber wir wollen nicht nur gesetzliche Pflichten erfüllen, sondern Erkenntnisse für machbare Energiepläne daraus ziehen. Und es muss auch die passende Energieform gefunden werden, denn es gibt nicht den einen Königsweg für alle. Jedes kommunale Gebilde kann – wie hier in Straubing – ein Zentrum der nachwachsenden Rohstoffe sein, wenn sie vor Ort die individuellen Potenziale heben.“
Hubert Aiwanger, stellvertretender Bayerischer Ministerpräsident und Wirtschaftsminister
Im Anschluss an die eröffnenden Grußworte durch den Vorstandsvorsitzenden von C.A.R.M.E.N. e.V., MDirig. Dr. Klaus-Peter Potthast, und die Repräsentanten der Stadt und des Landkreises, Werner Schäfer, dritter Bürgermeister der Stadt Straubing und Barbara Unger, stellvertretende Landrätin des Landkreises Straubing-Bogen, folgten insgesamt sieben Vorträge von Expertinnen und Experten der Branche. So wurden die drei Themenblöcke „Rahmenbedingungen kommunaler Wärmeplanung“, „So gelingt kommunale Wärme“ sowie „Best Practice und Podiumsdiskussion“ nacheinander konkretisiert.
Den Einstieg machte Harald Rapp, Arbeitsgemeinschaft Fernwärme (AGFW), mit einem Vortrag über das Wärmeplanungsgesetz im Überblick. Dabei erklärte er dieses Gesetz, stellte wichtige Aspekte der Kommunalen Wärmeplanung dar und ging abschließend auf die Plattform Grüne Fernwärme ein. Gunnar Braun, Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU), diskutierte über die Zukunft der Wärmeversorgung im Jahr 2045. Dabei hob er neben technischen Aspekten die Bedeutung der Ressourcen vor Ort für eine zielführende kommunale Wärmeplanung hervor. Neben den Fachvorträgen wurden spannende Einblicke in die Ausstellung und in die Technik des NAWAREUM-Gebäudes geboten. Vernetzungsmöglichkeiten förderten den Austausch zwischen den Teilnehmenden.
Nach der Mittagspause referierte Dr. Michael Liesener, DSK GmbH zu der Fragestellung ,,Was sollten Kommunen beachten, bevor Sie mit der Wärmeplanung beginnen?‘‘. Getreu der Fragestellung konkretisierte er ausführlich die Vorbereitungsphase einer gelungenen Wärmeplanung. Anna Waldmüller, EnBW AG, skizzierte die Zeit nach der kommunalen Wärmeplanung, wobei der Schwerpunkt auf nachhaltigen Quartieren in der Praxis lag. Am Ende des zweiten Fachblocks referierte Merle Trütken, enercity AG, darüber, wie Hannover die Wärmeplanung auf die Beine gestellt hat.
Als Schlüssel für nachhaltiges Heizen wurden Großwärmepumpen am Praxisbeispiel Mertingen von Felix Schwahn, GP Joule GmbH, vorgestellt. Maximilian Schmid, endura kommunal GmbH, thematisierte mit seinem Vortrag, wie mit Abwärme und Erneuerbaren Energien eine klimaneutrale Wärmeversorgung erreicht werden kann. Die strategische Wärmeplanung wurde hierbei am Praxisbeispiel der Stadt Weil am Rhein erläutert. Eine Podiumsdiskussion mit Thomas Schindlbeck, Stadt Straubing, Gunnar Braun, Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU), Verena Gehrmann-Linnerth, EnBW AG und Harald Rapp, Arbeitsgemeinschaft Fernwärme (AGFW), rundete die Veranstaltung ab.
Die Anwesenden nutzten die Gelegenheit für einen regen fachlichen Austausch und diskutierten die Zukunft der kommunalen Wärmewende. C.A.R.M.E.N. e.V. erhielt viel positives Feedback im Rahmen der Veranstaltung und konnte so eine erfolgreiche Präsenzveranstaltung im NAWAREUM bieten.