Die Reform der 10H-Regel, interkommunale Windenergie-Projekte und lokale Wertschöpfung – diese und viele weitere Themen beschäftigen aktuell die verschiedenen Bundesländer beim Thema Windenergie. Vertreterinnen und Vertreter von Länderenergieagenturen, der Fachagentur Windenergie an Land, des Kompetenzzentrums Naturschutz und Energiewende sowie von C.A.R.M.E.N. e.V. trafen sich am 27. und 28. April zu einem Austauschtreffen in Straubing. Gastgeber der Veranstaltung war C.A.R.M.E.N. e.V.
Nach einer Begrüßung durch den Geschäftsführer von C.A.R.M.E.N. e.V., Edmund Langer, sprach der Straubinger Oberbürgermeister Markus Pannermayr ein Grußwort. Er erzählte den Teilnehmenden des Treffens zunächst die Geschichte des Kompetenzzentrums für Nachwachsende Rohstoffe und wie sich aus den Wurzeln der Stadt ein „Standort zum Thema Zukunft und Nachhaltigkeit“ entwickelte.
Im Anschluss stellten sich die vierzehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor und berichteten der Reihe nach von den kürzlichen Entwicklungen zum Thema Windenergie in ihrem jeweiligen Bundesland. In Bayern ging es dabei vor allem um die Reform der 10H-Regel. Christina Gartner von der Landesagentur für Energie und Klimaschutz, die das Programm „Windkümmerer“ koordiniert, bemerkt seit der Reform, dass immer mehr interkommunale Projekte und Projekte, die über die Grenzen von Bayern hinaus gehen, angedacht werden. „Da ist Aufwind“, sagt sie. Auch Alexander Widmann, der das Thema Wind bei C.A.R.M.E.N. e.V. betreut, bemerkt eine vermehrte Ansiedlung durch neue Projektierer in Bayern. Eines der Hauptthemen sei dabei die Flächenakquise.
In Thüringen vermerkt Ramona Rothe von der dortigen Energieagentur einen Anstieg von kommunalen Anfragen. Die Kommunen würden mit positiverem Blick in Richtung Windenergie schauen. Christopher Lüning und Anna Forke von der Landesregionalagentur Hessen berichteten unter anderem, dass die Themen Wertschöpfung und Projektvergabe sie gerade viel beschäftigen. Und Sabine Eling-Saalmann von der Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt erzählte, wie durch die Forderungen von Forstwirten immer mehr Bewegung in das Thema Windenergie im Wald kommt. Insgesamt berichteten die Teilnehmenden von immer mehr Beratungsanfragen von Kommunen sowie dem weiterhin sehr gefragten Thema Kleinwindenergie.
Nach der Austauschrunde stellte Lukas Leising von der Landesagentur für Energie und Klimaschutz als Projektleiter „Regionale Windkümmerer“ sowie „Windkümmerer 2.0“ vor. Pro Regierungsbezirk gibt es eine Windkümmererinstitution. Deren Expertinnen und Experten beraten Kommunen neutral und fachlich versiert zum Thema Wind. Interessierte Kommunen finden weitere Informationen dazu auf der Homepage der Landesagentur für Energie und Klimaschutz.
Am zweiten Tag des Austauschtreffens stellte Gastreferent Andreas Engl seine beiden Projekte „EULE“ und „virtuelles Gemeindewerk“ vor. Basierend auf diesen und weiteren internen Impulsvorträgen wurden im weiteren Verlauf die Themen Akzeptanz, Natur- und Artenschutz, Repowering und die EU-Notfallverordnung intensiv diskutiert. Insbesondere der Bereich der gesetzlichen Regelungen ist nach wie vor sehr dynamisch, weshalb die Expertenrunde auch in diesem Jahr einige gesetzliche Neuerungen für den Bereich Windkraft erwartet.
Das nächste Austauschtreffen wird im November stattfinden – diesmal in Nordrhein-Westfalen.
Am Ländererfahrungsaustausch beteiligte Organisationen:
- C.A.R.M.E.N. e.V.
- Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur GmbH (ThEGA)
- Landesagentur für Energie und Klimaschutz (LENK)
- LEA LandesEnergieAgentur Hessen GmbH
- Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt GmbH (LENA)
- NRW.Energy4Climate GmbH
- Klimaschutzagentur Region Hannover gemeinnützige GmbH
- Fachagentur Windenergie an Land e.V.
- Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende KNE gGmbH
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