Gute Betriebsergebnisse, aber Zukunftssorgen
Seit 2012 befragt C.A.R.M.E.N. e.V. bayerische Betreiber von Biogasanlagen zu deren wirtschaftlichen Lage. Im Januar 2020 nahmen 146 Betreiber an der Umfrage teil.
Die eigene wirtschaftliche Lage wird vom überwiegenden Anteil (78 %) der Betreiber als „gut“ bzw. „mittel“ eingeschätzt, von 8 % als „sehr gut“. Erfreulicherweise bewerten nur 13 % der Biogasanlagenbetreiber die Situation im abgelaufenen Geschäftsjahr bzw. im Jahr 2017 als „schlecht“ oder „sehr schlecht“. Für das kommende Geschäftsjahr sind die Erwartungen leicht verhaltener, wie Abbildung 1 zeigt.
Die Gründe für eine schlechte oder sehr schlechte wirtschaftliche Lage sind insgesamt vielfältig und ergeben kein einheitliches Bild. Einzig die technische Verfügbarkeit der Biogasanlagen stellt kein Problem dar.
Viele Betreiber sehen im allgemein hohen bürokratischen Aufwand und bei der Umsetzung der Düngeverordnung Schwierigkeiten. Die Zukunftsaussichten für einen Weiterbetrieb werden unter den gegenwärtigen Rahmenbedingen sehr kritisch gesehen.
Unter den Anlagenbetreibern, die faserige Einsatzstoffe (Stroh, Mist, Landschaftspflegegras) verwenden, ist der wichtigste Entscheidungsfaktor, dass Reststoffe bereits vorhanden sind (62 %). Auch die Ökonomie und Erfahrungen im Bekanntenkreis spielen eine Rolle. Bei Betreibern, welche keine faserigen Substrate einsetzen, geben 41 % das Anlagenkonzept und 23 % die Aufschlusstechnik als Hemmnis an (Abbildung 2).
Bei beiden Fragen waren Mehrfachnennungen möglich, weshalb sich eine Summe von über 100 % ergibt.
Es konnte kein Zusammenhang zwischen der wirtschaftlichen Lage einer Biogasanlage und der Verwendung faseriger Einsatzstoffe festgestellt werden.
Circa 1.700 Zeichen, Abdruck frei, Belegexemplar erbeten.