C.A.R.M.E.N. e.V. lud zum 27. Forum „Wald schafft Zukunft“
Anlässlich des 27. C.A.R.M.E.N.-Forums kamen rund 150 Interessierte am Montag, den 9. März nach Straubing. Wald schafft Zukunft war das Thema, um das sich das Programm drehte. „Wald schafft dann Zukunft, wenn er unseren Kindern und Enkeln das bietet, was er uns bietet“, stellte MDirig. Hubertus Wörner aus dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten klar.
Zu Beginn begrüßte MDirig. Rudolf Escheu als Vorstandsvorsitzender von C.A.R.M.E.N. e.V. die Teilnehmenden im Rittersaal des Straubinger Herzogsschlosses. Mit dem Thema habe das Team von C.A.R.M.E.N. e.V. wieder einmal einen wichtigen Punkt in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Es sei unbestritten, dass nur durch eine nachhaltige Waldwirtschaft der Wald auch in Zukunft bestehen könne. Der Oberbürgermeister der Stadt Straubing, Markus Pannermayr, richtete ein Grußwort an die Teilnehmenden. Er freute sich über das von C.A.R.M.E.N. e.V. gewählte Thema für das diesjährige Forum. Denn „der Wald prägt uns und unsere Heimat!“
Die Veranstaltung wurde mit einer Diskussionsrunde eröffnet. Moderiert von Stephan Kleiner vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kaufbeuren debattierten MDirig. Hubertus Wörner, Josef Ziegler, Präsident des Bayerischen Waldbesitzerverbandes, und Dr. Norbert Schäffer, Vorsitzender des LBV (Landesbund für Vogelschutz in Bayern).
„Der Wald leidet unter dem Klimawandel“, machte Wörner zu Beginn deutlich. Deshalb sei es dringend notwendig, dass Zukunftswälder geschaffen werden, die intakt und stabil sind. Dabei sei die Vielfalt von Wäldern als besonders wichtige Eigenschaft zu nennen. Dies sei aktuell eine Herausforderung, da man nicht wisse, wie sich die Lage weiter entwickelt und die Branche unter Zeitdruck stehe. „Wir müssen den Mut haben, neue Wege zu beschreiten. Kein Weg führt da am Holz vorbei!“
Zum Thema der Vielfalt und den damit verbundenen unterschiedlichen Baumarten äußerte sich Dr. Norbert Schäffer. Bei nicht einheimischen Baumarten sei er skeptisch, da noch zu wenig über die Auswirkung auf die Ökologie bekannt sei. Deshalb sollten erst heimische Baumarten verwendet werden. Grundsätzlich sei aus Sicht des Naturschutzes der Waldumbau Fakt und nachvollziehbar. Es sei jedoch besonders wichtig, sich für die Schutzgebiete, welche ca. 10 Prozent des Waldes ausmachen, einzusetzen und diese zu bewahren.
Josef Ziegler lenkte den Blick auf die Lage der Waldbesitzer. Aktuell stehe man vor der spannenden Frage, wie der Waldumbauprozess umgesetzt und bezahlt werden kann. Zuerst müsse man sich diesem Problem stellen, bevor man darüber diskutieren könne, welche Baumarten in Zukunft verwendet werden, stellte Ziegler klar.
Im Anschluss an die Diskussionsrunde erhielten die Anwesenden aktuelle Zahlen und Fakten zur Lage des Waldes und mögliche waldbauliche Antworten auf den Klimawandel.
Am Nachmittag wurden unterschiedliche Ideen der Waldnutzung vorgestellt. Martin Werner vom Kinderheim Kostenz zeigte sein pädagogisches Waldkonzept und Eva Maria Veit von proHolz Bayern referierte über neue Möglichkeiten der Holzwerbung. Gips aus Holz war auch Teil dieses Veranstaltungsblocks. Dr. med. Andreas Proske von den Barmherzigen Brüdern Regensburg zeigte dem Publikum anschaulich, wie „Gips“ bestehend aus reinem Holz und biologisch abbaubarem Kunststoff in der Praxis angewendet wird.
Im letzten Fachblock des Tages gingen die Experten auf die energetische Nutzung von Holz und die Chancen im Kontext der Klimapolitik, auf die Möglichkeiten bei der stofflichen Nutzung von Laubholz und auf die Vielfalt der aus Naturfasern bestehenden Produkte ein.
In den Diskussions- und Fragerunden sowie in den Pausen nutzten die Teilnehmenden die Gelegenheit für Fragen und den fachlichen Austausch.
Circa 3.800 Zeichen, Abdruck frei, Belegexemplar erbeten.