Dekarbonisierung und Erneuerbare Energie durch Bioraffinerien

Die carbonauten GmbH aus Giengen in Baden-Württemberg ist eines von 88 C.A.R.M.E.N.-Mitgliedern.

Hier stellt sich das Mitglied vor:

Auf dem langen Weg zur Klimaneutralität wird entscheidend sein, den Alltag möglichst emissionsfrei zu gestalten. Der Schlüssel hierfür: die Energiewende muss auf regionaler Ebene gelingen. Mehr Nachhaltigkeit in den Kommunen ist deshalb auch für das Erreichen der Klimaschutzziele des Bundes und der Länder von zentraler Bedeutung.

Energie aus Bioraffinerien

Städte und Gemeinden stehen in den nächsten Jahren vor umwälzenden Herausforderungen. Sie müssen ihren Beitrag zum Gelingen der Energiewende leisten. Dafür suchen sie nach bislang ungenutzten Lösungen und Potenzialen. Besonders vorteilhaft ist es, wenn sie dabei Verbündete gewinnen, die multidimensionale Lösungen bieten und verschiedene Bedarfe und Ausgangsbedingungen berücksichtigen. Ein Unternehmen, das seinen Partnern ein solches Angebot macht, ist die carbonauten GmbH aus Giengen an der Brenz in Baden-Württemberg. Die „minus CO2 factory“ entwickelt und betreibt moderne, modular erweiterbare Bioraffinerien, die aus Reststoffen sogenannte Biokohlenstoffe herstellen.

„Zur Karbonisierung der Biomassereste nutzen wir die bereits im Material enthaltene Energie. Das Verfahren selbst benötigt aber nur einen geringen Teil davon, so bleibt ein signifikanter Energieüberschuss übrig, der anderweitig genutzt werden kann“, erklärt Torsten Becker, einer der Gründer des 2017 als Startup gegründeten Unternehmens. In Zahlen heißt das: die kleinste Anlage erzeugt während der Karbonisierung mindestens 24-30 GWh/a thermische, grundlastfähige Energie (850°C), Strom oder grüner Wasserstoff, die sich unkompliziert abnehmen lassen.

Lokale Kreislaufwirtschaften aufbauen

Das Minus-CO2 System der Bioraffinerien setzt auf lokale Kreislaufwirtschaften. Örtliche Biomassereste wie Grünschnitt oder Altholz, aber auch schwer zu verwertende Problemstoffe wie Schadholz oder Siebüberläufe werden in den Anlagen karbonisiert. Die überschüssige Wärme wiederum lässt sich in regionale Fernwärmenetze einspeisen, der ansässigen Industrie zur Verfügung stellen oder für die Stromerzeugung einsetzen. Die Produkte der Karbonisierung, Biokohlenstoffe und Destillate, veredeln die carbonauten weiter zu Produkten, die erdölbasierte Agrarchemie, Dünger, Kunststoffe und Baumaterialien kostengünstig ersetzen.

Die Bioraffinerien bieten aber noch weitere Möglichkeiten. Aus der überschüssigen Wärme kann auch lokaler, grüner Wasserstoff hergestellt werden. Die kleinste Anlage produziert etwa 110 Tonnen im Jahr. Außerdem funktionieren die Anlagen als CO2-Senke: bis zu 18.000t CO2 werden pro Jahr und pro Anlage dauerhaft gebunden. Die Kommunen, mit denen jetzt die Zusammenarbeit beginnt, unterstützen dafür bei der lokalen Standortsuche, die Investitionskosten und den Betrieb der Bioraffinerien übernimmt carbonauten.

Wachstum und Klimaneutralität Hand in Hand

Becker möchte mit seinem dezentralen, kompakten und modularen Konzept vor allem für das Klima Wirkung erzielen. „Wir wollen mit unseren Partnern die Dekarbonisierung vorantreiben, das ist für uns überlebenswichtig. Wir müssen die großen Potenziale zur Erzeugung von erneuerbarer Energie wirklich ausschöpfen. Schnell, kostengünstig und ohne auf Wachstum zu verzichten.“

Weitere Informationen über die carbonauten GmbH finden Sie hier:

https://carbonauten.com/

Autor: Torsten Becker

Weitere Informationen zu den C.A.R.M.E.N.-Mitgliedern finden Sie hier:

https://www.carmen-ev.de/c-a-r-m-e-n-e-v/unser-netzwerk/c-a-r-m-e-n-mitglieder/