Gemeinde Fuchstal – Vorreiter in Sachen Erneuerbare Energien

Die oberbayerische Gemeinde Fuchstal liegt südwestlich von München und hat rund 4.230 Einwohnerinnen und Einwohner.

Fuchstal setzt mit Photovoltaik, Windenergie und Biogas seit einem Jahrzehnt ganz auf Erneuerbare Energien. Seit längerem übertrifft der Stromverbrauch den Vor-Ort-Verbrauch deutlich und trägt so zur regionalen Wertschöpfung bei. Die Gemeinde und der Bürger-Arbeitskreis „Energie“ machten 2012 mit der Suche nach Standorten für Windenergieanlagen den Anfang. Mittlerweile wurden viele weitere Maßnahmen für die Energiewende und den Klimaschutz vor Ort umgesetzt. Mit dem Pilotprojekt „Energiezukunft“ nutzt Fuchstal seit 2018 verstärkt Synergieeffekte und zeigt damit, wie die zukünftige Energiegewinnung funktionieren kann. Konsequent und mit innovativen Ansätzen verfolgt Fuchstal so das selbstgesteckte Ziel, bis 2030 energieautark zu werden.

Sektorenkopplung im Projekt Energiezukunft Fuchstal: Wärmetopf und Pendelspeicher im intelligenten Zusammenspiel mit Stromspeicher und Power-to-Heat-Anlage.

Strom und Wärme speist Fuchstal mittlerweile vollständig bzw. zu einem großen Teil aus Erneuerbaren Energien. Im Gemeindegebiet gibt es inzwischen sieben Bürgerwindenergieanlagen. Die Gemeinde ist an den Anlagen beteiligt und hat die Geschäftsführung inne. Ebenfalls in kommunaler Hand sind zwei Photovoltaik-Freiflächenanlagen. Alle öffentlichen Gebäude sind mit PV-Dachanlagen ausgestattet. Die Stromerzeugung übersteigt mittlerweile deutlich den Verbrauch der Gemeinde. Bei der Wärmeversorgung setzt Fuchstal auf Nahwärme aus Biomasse. Zusätzlich werden im Gemeindegebiet viele dezentrale Holzheizungen betrieben. Der Bedarf kann so mittlerweile zu 64 Prozent aus einem Biogas-BHKW, einem Holzpelletwerk sowie dezentralen Pellet- und Hackschnitzelheizungen sowie Scheitholzkesseln gedeckt werden.

Mit dem Projekt „Energiezukunft Fuchstal“ zeigt die Gemeinde seit 2018, wie man die eigenen Energieressourcen durch Sektorenkopplung und Energiespeicher stärken kann. Wesentliche Bestandteile sind ein Wärme- und Stromspeicher sowie eine Power-to-Heat-Anlage. Letztere wandelt überschüssigen Strom aus den eigenen Erneuerbaren-Energien-Anlagen in Wärme um. Eine intelligente Leittechnik stimmt den Betrieb aller Bausteine aufeinander ab.

Fuchstals Engagement in Sachen Erneuerbare Energien zahlt sich nicht nur für den Klimaschutz aus, sondern bringt auch finanzielle Vorteile für die Gemeinde und seine Bürgerinnen und Bürger. So werden vor Ort jährlich rund 40 Millionen kWh Strom im Jahr erzeugt, aber nur rund 24 Millionen verbraucht. Der Überschuss stärkt die heimische Wertschöpfung. Mit einem intelligenten sektorenübergreifenden Energiemanagement zeigt die Gemeinde im Pilotprojekt „Energiezukunft“, wie die eigenen Energieressourcen gestärkt und besser ausgeschöpft werden können. Dies liefert nicht nur einen großen Beitrag für Energiewende und Klimaschutz, sondern auch einen hohen Nutzen für die Bevölkerung vor Ort.  

Weitere Informationen finden Sie auf der Seite der Gemeinde Fuchstal.

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