Ausschreibungsergebnisse Biomasse veröffentlicht

Die Bundesnetzagentur hat die Ergebnisse der vierzehnten EEG-Ausschreibungsrunde (Oktober 2024) für Biomasseanlagen veröffentlicht. Dabei haben sich die wesentlichen Entwicklungen der vergangenen Runden weiter fortgesetzt.

So sanken zwar Anzahl und Umfang der eingereichten Gebote, dennoch waren zum vierten Mal in Folge die ausgeschriebenen Volumina deutlich überzeichnet. Eine Rolle spielt dabei auch, dass Anfang 2023 zwar die Gebotshöchstwerte durch die Bundesnetzagentur (BNetzA) erhöht wurden, seitdem aber die ausgeschriebene Menge von 300 MW auf mittlerweile nur noch 234 MW gesunken ist.

Insgesamt wurden 712 Gebote mit einem Gesamtvolumen von 622 MW eingereicht. Dies stellt einen erneuten Rückgang dar (zum Vergleich: vor einem Jahr lagen die Werte noch bei 892 Geboten und 910 MW), wodurch die Zuschlagsquote bei 283 erfolgreichen Geboten auf 40 % stieg (Oktober 23: 30 %). Angesichts der Tatsache, dass allein in den Jahren 2004 und 2005 annähernd 1.000 Anlagen in Betrieb gingen, deren 20-jähriger Vergütungszeitraum in der Förderperiode 1 nun abläuft, reichen diese Zahlen aber nicht aus. Für eine unbekannte Anzahl von Anlagen war diese Ausschreibungsrunde die letzte Chance auf Weiterbetrieb. Aber selbst wer sozusagen in letzter Sekunde einen Zuschlag erhalten hat, muss die ersten beiden Monate des kommenden Jahres irgendwie überbrücken, da eine dreimonatige Sperrfrist zwischen Ergebnisveröffentlichung und Beginn der Ausschreibungsphase einzuhalten ist. Insbesondere deshalb bleibt weiterhin unverständlich, warum die BNetzA nicht (wie in der Vergangenheit schon demonstriert) in der Lage ist, das Verfahren im Oktober oder zumindest bis Ende November abzuschließen, um die Vergütungslücke zu vermeiden oder möglichst kurz zu halten.

Dass trotz leicht gesunkener Gebotsmengen der Wettbewerbsdruck gestiegen ist, zeigt sich an den seit vier Runden stetig sinkenden Gebotswerten. Während der durchschnittliche Zuschlagswert im Frühjahr letzten Jahres noch bei knapp 19 ct/kWh lag, ist er mittlerweile auf 17,42 ct/kWh abgesunken. Damit ist der Effekt der Anhebung der Gebotshöchstwerte wieder völlig verpufft, denn Ende 2022 lag der Durchschnittswert fast genauso hoch (17,28 ct/kWh).

Auf der anderen Seite werden mit viel Aufwand Ausschreibungen für hochflexible Biomethan-BHKW durchgeführt, die – weil völlig an den Marktgegebenheiten vorbei konzipiert – auf nahezu keinerlei Resonanz stoßen. So wurden in Summe in den letzten vier Runden seit 2022 insgesamt lediglich drei Gebote abgegeben. Um das politische Ziel des Bestandserhalts zu erreichen, müssen z. B. durch Transfer aus dem Biomethansegment die Ausschreibungsvolumina deutlich erhöht werden, was gleichzeitig auch den Abwärtstrend bei den Gebotswerten stoppen würde.

Noch ein Blick auf die bayerische Situation: Während im Frühjahr fast die Hälfte aller Zuschläge an bayerische Biogasanlagen ging, ist der Anteil nun auf etwa ein Drittel gesunken. Ein Grund könnte in der Aussetzung der Südquote liegen, die unter anderem bayerische Anlagen privilegierte. Weiterhin liegt Bayern aber an der Spitze aller Bundesländer – in Summe haben seit Beginn der Ausschreibungen im Jahr 2017 über 600 bayerische Anlagen erfolgreich an der Ausschreibung teilgenommen.

Eine grafische Darstellung der Ergebnisse aller bisher durchgeführten Ausschreibungsrunden finden Sie hier.

Weitere Hintergrunddaten zur aktuellen Biomasse-Ausschreibungsrunde finden Sie auf den Seiten der Bundesnetzagentur.