Am 14.11. veranstaltete C.A.R.M.E.N. e.V. im Rahmen der bayernweiten Biogas-Informationskampagne „Biogas ist mehr! Aus der Landwirtschaft für Bayern“ in Bad Königshofen ein Fachgespräch zum Thema „Biogas ist Blühfläche! – Wildpflanzen als Substrat“. Neben verschiedenen Vorträgen konnten sich die Teilnehmenden direkt an einer Biogasanlage zum Thema Wildpflanzen sowie zu den praktischen Erfahrungen aus dem Biogasblühflächenprojekt informieren. Auch Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber war vor Ort und äußerte sich zu den aktuellen Entwicklungen in der Branche.
Zu Beginn des Fachgesprächs berichtete Markus Bäuml, Fachverband Biogas e.V., über die Biogasproduktion mit Blühpflanzen. Im Anschluss stellte Kornelia Marzini, Knapkon, die Wildpflanzen im Veitshöchheimer Hanfmix und deren Funktion vor, bevor Dr. Klaus Mandery vom Institut für Biodiversitätsinformation e.V. auf dessen Effekte auf den Artenschutz einging.
Höhepunkt der Veranstaltung war der Besuch von Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber an der Biogasanlage der Bioenergie Bad Königshofen GmbH & Co KG. “Die nächsten Jahre werden Schicksalsjahre für die Betreiber von Biogasanlagen. Wir fordern deshalb als Bayerische Staatsregierung den Bund schon lange auf, endlich die Rahmenbedingungen so zu ändern, dass für die Landwirte ein auskömmlicher Weiterbetrieb möglich wird”, betonte die Ministerin. Sie forderte deshalb die Erhöhung des Ausschreibungsvolumens auf mindesten 1.200 MW jährlich, die Erhöhung des Flexibilitätszuschlags auf 120 € und einen Klimazuschlag für besonders klimafreundliche Substrate.
Zudem stellte Kaniber die enorme Bedeutung von Biogas für die Energiewende heraus: „Biogas ist ein Multitalent und elementarer Baustein der Energiewende in Bayern und kann nachhaltig aus nachwachsenden Rohstoffen Strom, Wärme oder Kraftstoff liefern. Und zwar auch dann, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht.“ Für Bayern stellt die Biogaserzeugung einen wichtigen und zudem, grundlastfähigen Baustein der Energiewende dar und sorgt für Wertschöpfung im ländlichen Raum. Jede vierte deutsche Biogasanlage steht in Bayern. Aktuell gibt es in Bayern 2.750 Biogasanlagen mit einer elektrischen Leistung von 1.450 Megawatt. Das entspricht ungefähr der Leistung des Kernkraftwerks Isar 2, das seit dem vergangenen Jahr nicht mehr am Netz ist.
Zum Abschluss ihres Besuchs besichtigte die Minsterin die Biogasanlage der Bioenergie Bad Königshofen GmbH & Co KG gemeinsam mit Geschäftsführer Mathias Klöffel. Die Biogasanlage war Teil des Projekts BiogasBlühfelder, hierbei wurde die Wildpflanzenmischung „Veitshöchheimer Hanfmix“ angebaut und anschließend zur Energiegewinnung genutzt. Außerdem informierte Margit Ziegler, Kreisbäuerin Rhön-Grabfeld, über die praktischen Erfahrungen beim Anbau und der Ernte der Wildpflanzenmischung.
Ziel der bayernweiten Biogas-Informationskampagne ist über effiziente und klimaschonende Biogaserzeugung unter anderem durch den Einsatz alternativer Energiepflanzen und Gülle zu informieren und die Bedeutung der Biogasanlagen für den ländlichen Raum zu zeigen. In Fachgesprächen in allen Regierungsbezirken sowie bei Messeauftritten und in den Sozialen Medien wurde über Biogas im Öko-Landbau, alternative Substrate wie zum Beispiel Blüh- und Wildpflanzen oder Gülle, Güllekleinanlagen sowie Gärproduktmanagement informiert. Das Fachgespräch in Bad Königshofen war die Abschlussveranstaltung und somit das letzte von sieben Fachgesprächen in allen Regierungsbezirken Bayerns.
BU: Thomas Helbling, Bürgermeister Bad Königshofen im Grabfeld; Michaela Kaniber, bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus; Mathias Klöffel, Geschäftsführer Biogasanlage der Bioenergie Bad Königshofen GmbH & Co KG; Christian Leuchtweis, stellvertretender Geschäftsführer von C.A.R.M.E.N. e.V.; Markus Bäuml, Fachverband Biogas e.V.
Circa 4.100 Zeichen, Abdruck frei, Belegexemplar erbeten.
Pressekontakt: Carolin Arbeck | 09421 960 322 | carolin.arbeck@carmen-ev.bayern.de