Unter dem Motto „Lernen Sie Ihren heimischen Wald kennen“ luden die Forstwirtschaftliche Vereinigung Niederbayern (FV Niederbayern) und das Imagebündnis proHolz Bayern die Landtags- und Bundestagsabgeordneten von CSU, Freie Wähler, SPD, Die Grünen und FDP zum „Regionalen Politischen Waldtag“ mitten in den Wald in der Nähe von Pilsting ein. Das Grußwort hielt Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger. Darin stellte er sich hinter die Forderung von Georg Huber, 1. Vorsitzender der FV Niederbayern, das Bundeswaldgesetz unverändert zu belassen und die EU-Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) für Deutschland komplett und dauerhaft auszusetzen. Außerdem forderte er die Industrie auf, verstärkt auf den heimischen, nachwachsenden und klimafreundlichen Rohstoff Holz auch in der Fasertechnologie und in der Chemie zu setzen anstatt auf fossile Rohstoffe.
Ziel der Veranstaltung war es, die Abgeordneten für die Herausforderungen zu sensibilisieren, vor die uns der Klimawandel im Wald stellt, aber auch aufzuzeigen, wie die bayerische Forstwirtschaft bereits am klimastabilen Zukunftswald arbeitet. So warb Prof. Hubert Röder von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf dafür, den enorm hohen Holzvorrat in Bayerns Wäldern – führend in Europa liegt dieser auf Urwaldniveau – zu reduzieren, das Holz zu nutzen und durch Verjüngung den Zuwachs zu erhöhen. Das mache nicht nur die Wälder stabiler, sondern entziehe der Atmosphäre auch mehr CO2.
Daran anknüpfend erklärte Alexander Schulze von C.A.R.M.E.N. e.V. die hohe Klimaschutzwirkung des Holzbaus. Holz speichere nicht nur CO2 Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte, sondern ersetze energieintensive Baustoffe. Und nach einer stofflichen Nutzung kann Holz am Ende immer noch als nachwachsender Energieträger eingesetzt werden, so wird Holz nie zum Abfall.
Abschließend erläuterte Dr. Joachim Hamberger vom Bayerischen Amt für Waldgenetik bei einem kurzen Waldspaziergang wie die Wälder klimafit gestaltet werden und welche Bedeutung dabei bestimmte Baumarten spielen wie zum Beispiel Rotbuche, Feldahorn oder Atlaszeder. Auch die Herkunftsfrage der einzelnen Arten seien wichtig, so Hamberger. Anschließend wurde praxisnah veranschaulicht, wie effizient und sicher ein Harvester Bäume fällt und dass angesichts des zwingend erforderlichen Waldmanagements technische Geräte und entsprechende Waldinfrastruktur unabdingbar sind.
Zum Abschluss erinnerte Alexander Bogner, Geschäftsführer von proHolz Bayern, daran, dass das Image der Forstwirtschaft in den letzten Jahren stark unter der intensiven Verbreitung von Halb- und Unwahrheiten gelitten hat und die Branche daher vermehrt wissenschaftlich fundierte Fakten und Erkenntnisse in den öffentlichen Dialog einbringen muss. Die Veranstaltung endete bei Rehgulasch bzw. Rahmschwammerl und vielen interessierten Gesprächen rund um Forstwirtschaft, Klimaschutz und Holznutzung mit den Abgeordneten (in alphabetischer Reihenfolge) MdL Hubert Aiwanger, MdB Nicole Bauer, MdL Tobias Beck, MdL Mia Goller, MdL Christian Lindinger, MdB Alois Rainer, MdB Max Straubinger, MdL Josef Zellmeier sowie dem zuständigen Landrat Werner Bumeder, mit dem Bürgermeister der Gemeinde Pilsting Martin Hiergeist.
Aus einer Pressemitteilung von proHolz Bayern.