Juli 2024: Nachhaltige Schulmaterialien

Das aktuelle Schuljahr neigt sich dem Ende zu. Somit beginnen vor allem für viele Eltern von Grundschulkindern bald die Vorbereitungen auf das neue Schuljahr und damit die Frage: Was kommt in die Schultasche? Für jedes neue Schuljahr werden zahlreiche Hefte, Stifte, Bastelmaterial und sonstige Utensilien neu gekauft. Für die Umwelt und die Gesundheit sind nachhaltige Schulmaterialien besonders wichtig. Doch woran erkennt man, ob ein Produkt nachhaltig ist?

Blauer Engel gibt Orientierung

Hierzu gibt es Umweltzeichen, wie beispielsweise den Blauen Engel oder die EU-Umweltblume, die nachhaltige Produkte zertifizieren. Der Blaue Engel wird sowohl für Papiere als auch für Schreibgeräte verliehen. Die Kriterien für den Blauen Engel richten sich sowohl nach der Art der Rohstoffe, dem Ausschluss gesundheitsbedenklicher Inhaltsstoffe, Grenzwerte für bestimmte Stoffe bzw. den Einsatz bestimmter Materialien und viele weitere Kriterien.

Überlegungen vor Neuanschaffungen

Die wichtigste Überlegung sollte zunächst die Frage nach einer Neuanschaffung sein. Für die Herstellung und den Transport von Waren müssen große Mengen an Energie und Rohstoffen eingesetzt werden. Vor jedem Einkauf sollte deshalb geprüft werden, ob Material vom Vorjahr weiterverwendet, wieder befüllt oder von älteren Geschwistern genutzt bzw. Gebrauchtes erworben werden kann. Auf diese Weise kann nachhaltiges Handeln auch dazu beitragen, das eigene Budget zu schonen. Wurde der Bedarf so auf die erforderlichen Neuanschaffungen reduziert, sollten in Frage kommende Produkte nach den Kriterien Qualität, Langlebigkeit, Wiederbefüllbarkeit und umweltfreundliche Materialien ausgewählt werden.

Auf das Material achten

Nachhaltige Produkte zeichnen sich durch einen minimierten Materialeinsatz aus. Sie sollten aus möglichst wenigen Komponenten bestehen, sodass sie sich nach der Nutzung einfach zerlegen lassen und recyclingfreundlich sind. Die Verwendung von heimischen Materialien stellt sicher, dass nur geringe Transportwege in Kauf genommen werden müssen. Optimalerweise bestehen die Produkte aus Nachwachsenden Rohstoffen oder Recyclingmaterial und lassen sich wiederverwenden (z. B. Prospekthüllen, Ordner, nachfüllbare Stifte etc.). Gleichzeitig sollte man auf eine ressourcenarme, angemessene Verpackung achten. Nachhaltige Schulmaterialien sollten gesundheitsverträglich sein und möglichst keine Schadstoffe enthalten. Besonders bei Kindern ist dieser Aspekt relevant. Damit beispielsweise beim Basteln mit Klebern sichergestellt werden kann, dass keine schädlichen Lösungsmittel enthalten sind, die in den Mund gelangen können.

Sammelbestellungen bieten viele Vorteile

Von den laut Umweltbundesamt 200 Millionen verkauften Schulheften pro Jahr besteht aktuell nur jedes zehnte aus Recyclingpapier. Der Wechsel auf Recyclingpapier bietet also enormes Potenzial, eine große Menge an Holz, Energie (bis zu 70 %) und Wasser (bis zu 80 %) zu sparen und zudem eine einfache Maßnahme, Nachhaltigkeitsaspekte zu berücksichtigen. Eine deutliche Zeitersparnis kann sich durch Sammelbestellungen zum Beispiel über die Schule, den Elternbeitrat oder einzelne Eltern ergeben, die ganze Klassensätze an Material über den regionalen Handel beschaffen. So können zusätzlich Transportkosten und Verpackungsmaterialien eingespart werden.

Jutta Einfeldt, C.A.R.M.E.N.-Expertin für Nachhaltige Beschaffung und umweltbewussten Einkauf

Der Informationsflyer „Nachhaltige Produkte im Schulalltag“ von C.A.R.M.E.N. e.V. bietet einen Überblick über relevante Siegel und angebotene Produkte: www.carmen-ev.de/service/publikationen