Forscher der TU München, der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und von C.A.R.M.E.N. e.V. haben gemeinsam mit drei Zimmereibetrieben die Akzeptanz und die Verwendbarkeit von Käferholz im Bauwesen untersucht.
Ausgangspunkt waren die im Projekt „FleWoKo“ (*) erzielten Erkenntnisse zur ökologischen Optimierung von Holzbauweisen durch Baustoffwahl und auf Basis einer vorausschauenden „Flexiblen Planung“, die auf eine Langzeitnutzung des Wohnraumes für unterschiedliche Lebensphasen ausgelegt ist.
Bedeutung von flexibler Planung
Die Wissenschaftler haben durch intensive Gespräche mit Baufamilien herausgefunden, dass sie in der Flexibilität der Bauplanung ein hilfreiches Werkzeug sehen, um die Langlebigkeit ihres Hauses für sich und ihre Familien zu sichern. Je mehr auf Langlebigkeit Wert gelegt wird, umso mehr rückt auch das Thema Gestaltungs-Flexibilität in den Vordergrund. Das hängt auch mit dem Alter der Befragten und ihrer Familienstruktur zusammen: Ältere Befragte legen weniger Wert auf Flexibilität, während Haushalte mit Kindern und größeren Familienstrukturen Flexibilität in der Wohnraumnutzung als zunehmend wichtiger erachteten.
Verwendbarkeit von Käferholz
Angesichts der Holznachfrage wird angestrebt, die Nutzung von ZE-Holz (ZE = zufällige Ergebnisse wie außerplanmäßigem Einschlag wie Windwurf, Borkenkäferbefall) bei diesen Wohnkonzepten zu maximieren, um das Holz einer hochwertigen Nutzung zuzuführen und Kohlenstoff langfristig zu speichern.
Wenn vom Borkenkäfer befallene Bäume frühzeitig erkannt und geerntet werden, kann das Holz bis auf unbedeutende Farbunterschiede qualitativ mit unbefallenem Holz nahezu gleichgesetzt werden. Experteninterviews zeigten, dass etwa 20 Prozent des Käferholzes tatsächlich die notwendige Qualität erreichen. Besonders beeindruckend ist das Potenzial in Bayern: Eine Nutzung von ca. fünf Prozent des in Bayern verfügbaren ZE-Holzes könnte fast doppelt so viele Holzhäuser ermöglichen, wie im Jahr 2022 insgesamt gebaut wurden.
Einfluss von Aufklärung und Informationsvermittlung
Ein weiterer wichtiger Befund der Studie ist die Bedeutung von Aufklärung und Informationsvermittlung. Konsumenten, die informiert sind und das Bauen mit Holz als ökologischer erkennen, entscheiden sich häufiger für einen Holzbau. Dies unterstreicht die Bedeutung von gezielten Informationskampagnen pro Holz, um das ökologische Bewusstsein der Bevölkerung zu stärken und die ökologischen Vorteile von Holz als Baustoff im Bauwesen zu nutzen.
Weitere Informationen zum Forschungsprojekt FleWoKo finden Sie hier.
Circa 2.500 Zeichen, Abdruck frei, Belegexemplar erbeten.
Ursula Peintner | Öffentlichkeitsarbeit | 09421 960 376 | ursula.peintner@carmen-ev.bayern.de
(*) Die Ergebnisse entstanden im Rahmen des Projektes “FleWoKo – Flexible Wohnkonzepte“, gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. FleWoKo ging der Fragen nach: Welche Grundvoraussetzungen müssen geschaffen werden, damit es Bewohnern möglich ist, lange in ihrem gewohnten Umfeld zu verbleiben? Dieses Umfeld sollte gleichzeitig im Sinne eines nachhaltigen Bauens entwickelt und mittels verschiedener Nachhaltigkeitsparameter (z. B. Materialauswahl, Ausgestaltung der Wohnkonzepte) beurteilt und optimiert werden.