Grüne Transformation des Chemieparks Lülsdorf

Niederkassel, 13.05.2024, Pressemitteilung des CARMEN-Mitgliedes carbonauten GmbH
Die auf Erdöl basierende Chemieindustrie muss ihren CO2-Ausstoß senken. Dazu wird im großen Stil auf CO2-neutrale, oder, in diesem Fall, C02-negative Technologie gesetzt.
8.000 t Biokohlenstoff pro Jahr sollen in der minus CO2 Fabrik anfänglich entstehen. Das entspricht in etwa 24.000 t gebundenem CO2.

Die carbonauten GmbH plant eine Ansiedlung und den Bau der carbonauten minus CO2 factory 003 im Chemiepark Lülsdorf. Das Projekt ist ein Paradebeispiel für den Umbruch der Chemiebranche mit dem Ziel der Klimaneutralität. Hierbei wird die neu ins Leben gerufene Chemiepark Lülsdorf GmbH bestmögliche Unterstützung leisten.

Zunächst sind zwei Karbonisierungsmodule geplant. Die Kosten dafür werden im niedrigen zweistelligen Millionenbereich liegen. Die Erweiterungsmöglichkeiten sind aufgrund der vorgesehenen Entwicklung des Chemieparks riesig. „Ziel wäre die Inbetriebnahme der minus CO2 Fabrik Ende 2025“ so carbonauten-Gründer Torsten Becker.

Aus dem anfallenden Pyrolyseöl können chemische Grundstoffe gewonnen werden. Besonders interessiert sind die Chemiker an der teerigen Fraktion des wertvollen Öls. So prüft der Chemiepark Lülsdorf auch eine langfristige Einbindung in die am Standort entstehende Wertschöpfungskette eines chemischen Stoffstroms.

Außerdem ist die klimaneutrale Erzeugung von grundlastfähiger erneuerbarer Energie für die Geschäftsführer des Chemieparks von großem Interesse. Insbesondere die bei der Karbonisierung von Biomasseresten entstehende Prozesswärme soll effektiv genutzt und in den Chemiepark eingespeist werden. Der Chemiepark Lülsdorf verbraucht jährlich 200.000 Megawattstunden Energie, das entspreche dem Verbrauch einer Stadt von der Größe Koblenz, berichtet Geschäftsführer Rafael Reiser.

Die Ansiedlung von Unternehmen aus der Chemieindustrie im Chemiepark ist das Ziel der Muttergesellschaft des Chemieparks, der ICIG (International Chemical Investors Group). Dafür haben die Geschäftsführer Rafael Reiser und Dr. Dirk Röttger den Unternehmensberater Michael Rötepohl engagiert. Dieser meint zur aktuellen Entwicklung: „Chemiestandorte durchlaufen einen ständigen Wandlungsprozess. Dieser verläuft mitunter so langsam, dass man ihn kaum zu verspüren mag. Aber er ist da. Und jetzt spürt man ihn auch in Niederkassel.“

Über carbonauten:
Das deutsche Climate Start Up „carbonauten – the minus CO2 factory” hat sich zum Ziel gesetzt, weltweit Klimagase im Bereich von Gigatonnen zu reduzieren. Dies gelingt durch die Karbonisierung (industrielle Verkohlung) von Biomasseresten zu technischen Biokohlenstoffen. Denn Biomasse speichert das über Pflanzen aktiv der Atmosphäre entzogene CO2 nur kurz- bis mittelfristig. Die von carbonauten hergestellten technischen Biokohlenstoffe sind hingegen über mehrere tausend Jahre physisch stabil.

Über den Chemiepark Lülsdorf Am Chemiestandort sind derzeit 530 Mitarbeitende beschäftigt, darunter 30 Auszubildende. In diesem Jahr feiert der Chemiepark Lülsdorf sein 111-jähriges Bestehen. Seit Mitte 2023 gehört der industrielle Standort zwischen Bonn und Köln zur ICIG. Aktuell werden Alkoholate in Lohnfertigung für den ehemaligen Eigentümer Evonik sowie Kali-Derivate für die zur ICIG gehörigen Vynova Group hergestellt.

Pressekontakt
carbonauten GmbH
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