Die Energieversorgung land- und forstwirtschaftlicher Maschinen basiert in Deutschland fast ausschließlich auf fossilem Dieselkraftstoff – unabhängig von der aktuellen Diskussion zu Agrardiesel. Dabei gibt es eine Vielzahl an Alternativen.
Laut bayerischem Klimaschutzgesetz soll der Freistaat bis 2040 klimaneutral sein. Bis dahin müssen wir uns von fossilem Diesel verabschiedet haben. Geschehen kann das mit einem schrittweisen Übergang von konventionellem Diesel auf erneuerbare Kraftstoffe. Aber auch ein Systemwandel, hin zu elektrischen Antrieben, stellt eine Möglichkeit dar. Auch wenn fossile Kraftstoffe bis 2040 Geschichte sein sollen, müssen die jetzigen Traktoren, Maschinen und Motoren nicht verschrottet werden. Alternativen wie Biodiesel, Rapsöl oder hydrierte Pflanzenölkraftstoffe (HVO), sind vorhanden.
Im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe in Straubing (KoNaRo) wird schon seit Jahrzehnten an Qualitätsstandards für diese neuen Dieselkraftstoffe gearbeitet. In den bayerischen Versuchsgütern wird die Praxistauglichkeit und das Abgasverhalten untersucht. Fahrt haben diese Alternativen schon vor der Jahrtausendwende aufgenommen, da das Erdöl zunehmend teurer wurde und nach klimaschonenden Alternativen gesucht wurde. Dabei kann sich die Landwirtschaft durch die Produktion von Energieträgern strategisch unabhängig machen und zudem Kreisläufe auf regionaler Ebene schließen. Dies geschieht nicht nur durch die Produktion von Kraftstoffen, sondern auch durch die Nutzung der Koppelprodukte als Tierfutter und Dünger.
Die Rahmenbedingungen waren jedoch nicht so gestrickt, dass diese klimaschonenden Alternativen den Weg zu den Landwirtschaftsbetrieben gefunden haben. Dennoch hat sich auch die Technik weiterentwickelt. Nun erzeugen Solarzellen auch auf den Dächern der Bauernhöfe große Mengen an sauberem Strom, der dank heute verfügbarer Akku-Technologie schon elektrische Hoflader und Futtermischer antreibt. Auf den Feldern sind schon erste Roboter beim Säen, Düngen und Hacken von Sonderkulturen zu beobachten.
Auf den Messen für Landtechnik präsentieren die Hersteller nun auch vermehrt glitzernde Schlepper mit Biomethan,- Elektro,- oder Wasserstoffantrieb. Zusammen mit den Alternativen Dieselkraftstoffen kann es die Landwirtschaft schaffen, ohne fossile Energieträger auszukommen.