Holzbaupreis 2023: Auszeichnung für Nachhaltigkeit und Innovation im Bauwesen
Seit mittlerweile 20 Jahren wird der Holzbaupreis verliehen, eine Auszeichnung, die die Verwendung und Weiterentwicklung des ressourcenschonenden, umweltfreundlichen und nachhaltigen Baustoffs Holz fördert. Der Preis, dessen Vorläufer bereits seit 1965 existiert, wird alle zwei Jahre vergeben und honoriert herausragende Leistungen in der Holzbaubranche. Dabei sind nicht nur die Bauherren im Fokus, sondern auch Architekten, Tragwerksplaner und Holzbaubetriebe gleichermaßen.
Im Jahr 2023 wurden beeindruckende 149 Einreichungen für den Holzbaupreis verzeichnet, wobei drei Projekte besonders hervorstachen und die begehrte Auszeichnung erhielten. CARMEN präsentiert die Wanderausstellung zum Deutschen Holzbaupreis 2023 vom 05. Oktober bis zum 13. Oktober im Bildungszentrum der Handwerkskammer in Passau im Simmerlingweg 15. Eintritt frei.
1. Preisträger: Freiburg/Buggi 52
Das Wohn- und Geschäftshaus “Buggi 52” im Freiburger Stadtteil Weingarten setzte sich als 1. Preisträger durch. Das Projekt zeichnet sich durch eine städtebaulich sensible Lösung aus, bei der kostengünstiger Wohnraum, ein Kindergarten und ein Supermarkt geschaffen wurden. Die eigentliche Innovation des Gebäudes sind die sieben komplett in Holzbauweise errichteten Obergeschosse, einschließlich der Treppenhäuser und des Aufzugschachts, was für Gebäudeklasse 5 bisher einzigartig ist. Die Verwendung der wirtschaftlichen Holztafelbauweise ermöglichte eine beeindruckende Materialeinsparung von 44 Prozent im Vergleich zur herkömmlichen Holzmassivbauweise. Besonders bemerkenswert ist der Einsatz einer brennbaren, aber schwerentflammbaren Weichfaserplattendämmung in den Außenwänden. “Buggi 52” setzt somit nicht nur Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit, sondern auch in puncto architektonischer Innovation.
2. Preisträger: München/DAV
Das Projekt “DAV Aufstockung” in München erhielt den 2. Preis. Hier wurde ein Bürogebäude aus den 1970er Jahren umgestaltet, anstatt es abzureißen. Das Gebäude wurde entkernt und um zwei zusätzliche Geschosse, einen Konferenzsaal und ein offenes Atrium mit Treppenhaus erweitert. Die Aufstockung war nur durch das vergleichsweise geringe Gewicht der Holzbauweise möglich. Eine Pfosten-Riegel-Fassade bildet die neue Gebäudehülle, die nicht nur Verschattung und Lüftung ermöglicht, sondern auch modernste Büroarbeitsplätze bietet. Das Projekt zeigt eine intelligente, nachhaltige Low-Tech-Lösung für die Lüftung und stellt damit einen gelungenen Beitrag zur Urbanen Nachverdichtung dar.
3. Preisträger: Hainburg/Rathaus
Der dritte Preis ging an das Rathaus in Hainburg, Hessen. Das Rathaus ist im Stil der klassischen Moderne gestaltet und zeichnet sich durch eine großzügig über die Gebäudeecke geführte Rücknahme des Erdgeschosses aus. Ein gebäudehoher, offener Lichthof sorgt für Frischluft und Tageslicht und verleiht dem Baukörper eine herausragende Aufenthaltsqualität. Holz ist nicht nur ein integraler Bestandteil der Konstruktion, sondern dient auch als gestalterisches Element. Die vertikal strukturierte Fassade wurde mit einer Verkleidung aus bronzierten Blechen versehen, was dem Rathaus eine zeitlose Eleganz verleiht.
Die diesjährigen Preisträger des Holzbaupreises 2023 setzen ein inspirierendes Zeichen für die Nutzung von Holz in der Baubranche. Ihre Projekte vereinen Nachhaltigkeit, Innovation und Ästhetik und zeigen eindrucksvoll, dass Holz als Baustoff eine nachhaltige und zukunftsweisende Wahl ist. Mit diesem Preis wird die kontinuierliche Entwicklung und Verbreitung von Holzbaukonzepten gefördert und die Bedeutung des Baustoffs Holz im Bauwesen hervorgehoben.