Kaikenried ist ein Gemeindeteil des Markts Teisnach im niederbayerischen Landkreis Regen mit circa 550 Einwohnerinnen und Einwohnern.
In Kaikenried gibt es ein privates Nahwärmenetz mit einer Hackschnitzelheizung und eine Biogasanlage mit Kraft-Wärme-Kopplung. An das lokale Wärmenetz sind mehr als 30 Haushalte, ein Fitnessstudio, gemeindliche Gebäude und ein Wellnesshotel angeschlossen. Für die Zukunft ist ein Ausbau des Wärmenetzes um weitere Haushalte geplant.
Im Jahr 2006 ging zunächst eine Hackschnitzelheizung, gebaut von Kaikenrieder Bürgerinnen und Bürger, in Teisnach und im Anschluss in Kaikenried selbst ans Netz. Den Anschluss der Häuser an das Nahwärmenetz hat ein Heizungsbauer übernommen. Aus anfänglich sechs bis acht angeschlossenen Haushalten und Hotel wurde nach und nach ein Wärmenetz mit mehr als 30 Einfamilienhäusern und weiteren angeschlossenen Gebäuden.
Überschlägig wird in Kaikenried zwischen 25 und 30 % des Wärmebedarfs aus Hackschnitzel und Biogaswärme gedeckt. Beim Strombedarf liegt der Anteil der rechnerischen Autarkie aufgrund der Stromerzeugung aus der Biogasanlage bei knapp 100 %. Die Biogasanlage erzeugt ca. 800.000 kWh elektrische Energie – der Strombedarf der Haushalte, inklusive Hotel, befindet sich ebenfalls in diesem Bereich.
Die Hackschnitzel für die Heizung werden regional von umliegenden Waldbäuerinnen und Waldbauern bezogen. Das Holz ist im Bayerischen Wald in großem Maße vorhanden und die Kaufkraft verbleibt somit in der Region.
Weitere Hintergrundinformationen erhalten Sie auf der Webseite der Gemeinde.
Anderen Kommunen, die noch vor der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen stehen, würde ich raten, ein gemeinsames Projekts mit lokal verankerten Persönlichkeiten im Dorf umzusetzen. Dadurch wird die Akzeptanz gesteigert und nach und nach zeigen auch die Kritikerinnen und Kritiker Interesse am Anschluss an das Nahwärmenetz”, sagt Josef Niedermeier, Miteigentümer der Hackschnitzelheizung.