Die Bundesnetzagentur hat die Ergebnisse der zehnten EEG-Ausschreibungsrunde für Biomasseanlagen veröffentlicht. Das Interesse war mit 100 eingereichten Geboten höher als bei der Frühjahrsausschreibung (76 Gebote), bei der eingereichten Gebotsmenge wurde sogar erstmals die 100 MW- Schwelle überschritten. Angesichts einer ausgeschriebenen Menge von 286 MW und der Tatsache, dass die Anzahl der aus dem EEG fallenden Anlagen ansteigt, ist das Ergebnis aber dennoch sehr enttäuschend. Auch hätte angesichts der aktuellen Situation auf dem Energie-, insbesondere dem Strommarkt, eine höhere Beteiligung erwartet werden können.
Obwohl also die ausgeschriebene Menge bei weitem nicht ausgeschöpft wurde, wurde die Rekordzahl von 31 Geboten – also ein knappes Drittel – vom Verfahren ausgeschlossen. Während 11 Anlagen aus formalen Gründen durchfielen, wurden 20 mit einer kumulierten Gebotsleistung von 15,2 MW Opfer der endogenen Mengensteuerung und erhielten keinen Zuschlag, obwohl sie den zulässigen Gebotshöchstwert von 18,22 ct/kWh nicht überboten hatten. Angesichts der geringen Differenz zum höchsten bezuschlagten Gebotswert von 17,96 ct/kWh stellt sich die Frage nach der volkswirtschaftlichen Sinnhaftigkeit dieses Instruments in Zeiten, in denen eigentlich jede Kilowattstunde Erneuerbare Energie gebraucht würde.
Seit Herbst 2020 lag die Zuschlagsquote in jeder der Ausschreibungsrunde unter 30 Prozent (aktuell: 27 Prozent). Bei Fortsetzung dieses Trends – und es gibt keinen Grund, das Gegenteil anzunehmen – ist nicht zu erwarten, dass die von der Bundesregierung festgelegten Ausbaupfade eingehalten werden können.
Eine grafische Darstellung der Ergebnisse aller bisher durchgeführten Ausschreibungsrunden finden Sie hier.
Weitere Hintergrunddaten zur aktuellen Ausschreibungsrunde finden Sie auf den Seiten der Bundesnetzagentur.