Das 30. C.A.R.M.E.N.-Symposium “Drei Jahrzehnte – nachhaltig, effizient, erneuerbar!” findet am 4. und 5. Juli 2022 in Straubing statt. Die Tagung ist gegliedert in zwölf Fachblöcke, welche teilweise parallel stattfinden.
Am Dienstag, den 5. Juli 2022 beschäftigt sich am Vormittag ein Fachblock mit dem Thema “Biobasierte Kreislaufwirtschaft”, gefolgt von einem Fachblock zum Thema “Biomasse-Koppelnutzung: Konzepte für eine nachhaltige Rohstoffversorgung und Produktentwicklung” am Nachmittag.
Biobasierte Kreislaufwirtschaft
„Wo gehobelt wird, fallen Späne“, gemäß diesem Sinnspruch bringt die Herstellung von Waren neben hochwertigen Produkten beispielsweise auch Rest- und Abfallstoffe mit sich, für deren Entsorgung Kosten anfallen. Emissionen, Abwässer und Abfälle sind in einer linear aufgestellten Wirtschaftsweise, wie sie aktuell vorherrscht, oft problematische Begleiterscheinungen.
In einer biobasierten Kreislaufwirtschaft werden neue Konzepte eingesetzt, um knapper und teurer werdende Ressourcen optimal zu nutzen, Abfallstoffe weitestgehend zu reduzieren oder ganz zu vermeiden. Umwelt, Klima und Ökosysteme können mittels geschlossener Stoff- und Materialkreisläufe geschont werden. Intelligentes Design, Reparierbarkeit, Nachwachsende Rohstoffe und Reststoffe als Ressourcen einzusetzen sind nur einige heute schon umsetzbare Beispiele. Wie biobasierte Kreislaufwirtschaft gedacht und gemacht wird, zeigen die Beispiele aus Forschung und Praxis im gleichnamigen Fachblock.
Programm:
Moderation | Dr. Bettina Fink, Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) | |
10:00 Uhr | EVOBIO – Zirkuläre Bioökonomie, eine interdisziplinäre Aufgabe | Dr. Markus Wolperdinger, Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik – IGB |
10:30 Uhr | Holz als nachwachsende Ressource im Sinne der Kreislaufwirtschaft | Jörg Finkbeiner, Günter und Finkbeiner, Gesellschaft von Architekten mbH |
11:00 Uhr | Praxistest mit kompostierbaren Obst- und Gemüsebeuteln zur Förderung des organischen Recyclings | Dr. Friedrich von Hesler, Sachverständigenrat Bioökonomie Bayern |
11:30 Uhr | Pflanzenkohle in landwirtschaftlich genutzten Böden – Forschungsprojekt TerraBayt | Prof. Dr. Kurt-Jürgen Hülsbergen, TU München |
12:00 Uhr | Mittagspause |
Biomasse-Koppelnutzung: Konzepte für eine nachhaltige Rohstoffversorgung und Produktentwicklung
Die Biomasse ist ein komplexes Ausgangsmaterial, das stofflich und auch energetisch genutzt werden kann. Dies macht sie als Nachwachsenden Rohstoff zur perfekten Alternative zu fossilen Ressourcen mit mannigfaltiger Nutzung.
Dieses komplexe Stoffgemisch ist die ideale Grundlage für die Herstellung von Materialien, Chemikalien, aber auch Wärme, Strom und Kraftstoffen. Hierbei ist vor allem die effiziente, nachhaltige und vollständige Verwertung von Biomasse von zentraler Bedeutung. Über verschiedenste Technologien und Verfahren entsteht so ein breites Spektrum aus Zwischen- und Endprodukten. Zusätzlich lässt sich die Energiegewinnung oftmals mit den Verfahrensschritten koppeln, was zu einer Effizienzsteigerung im Gesamtprozess führt.
Daneben können hochwertige Pflanzenkohlen je nach Ausgangsbiomasse und Karbonisierungs-Prozess gewonnen werden, welche in vielen Bereichen der Landwirtschaft, aber auch für industrielle Anwendungszwecke, zum Beispiel als Aktivkohle in der Umwelttechnik oder in der Pharma- und Kosmetikbranche, zum Einsatz kommen. Über Pflanzenkohlen wird der in den Ausgangsstoffen gespeicherte Kohlenstoff langfristig gebunden, die beim Produktionsprozess freiwerdende, überschüssige Energie genutzt und fossile Rohstoffe werden ersetzt.
Der Fachblock zeigt verschiedene Nutzungskonzepte einer gekoppelten Biomasseverwertung auf und gibt so einen Eindruck über den Stand der Technik und Forschung.
Programm:
Moderation | Prof. Dr. Cordt Zollfrank, TUM Campus Straubing | |
13:30 Uhr | Benas: Magaverde Fasern-Faserguss | Thomas Meier, Bena Group (GNS-Gesellschaft für Nachhaltige Stoffnutzung mbH) |
14:00 Uhr | Biomassekonversion zu Basischemikalien, Materialien und Energieträgern am Beispiel Biogasanlage | Prof. Dr. Andrea Kruse, Universität Hohenheim |
14:30 Uhr | Biobasierte organische Säuren aus Zuckerrübenresten | N.N. |
15:00 Uhr | Kaffeepause | |
15:30 Uhr | Kaskadische Nutzung der Donau-Silphie – Rohstoffquelle für Faser- und Papierprodukte | Alexandra Kipp, Donau Silphie Agrarinnovationen Hahnennest GmbH |
16:00 Uhr | Herstellung und Vermarktung von zertifizierten Pflanzenkohlen – Ein Beitrag zum Klimaschutz | Michael Wiederer, Carbon Cycle GmbH & Co. KG |
Teil der Tagung sind zehn weitere Fachblöcke sowie ein Fachplenum, welches am Montag das C.A.R.M.E.N.-Symposium eröffnet.
Das Programm dieser Blöcke ist so aufgebaut, dass die Teilnehmenden zwischen den einzelnen Vorträgen wechseln können. So ist es möglich, sich über unterschiedliche Themenbereiche zu informieren.
Weitere Informationen zum 30. C.A.R.M.E.N.-Symposium finden Sie hier: