Mit Auslaufen der EEG-Förderung nach 20 Jahren sind Wirtschaftlichkeit und Zukunft von vielen Photovoltaik-Altanlagen ab 2021 aktuell nicht gesichert. Darauf regieren die Stadtwerke Roth und bieten den Betreiberinnen und Betreibern in der fränkischen Kommune an, den Solarstrom der Altanlagen für die kommenden zwei Jahre zum Börsenstrompreis für Strom, den sogenannten Baseload-Preis, abzunehmen. Darüber hinaus können sie eine individuelle Beratung über Möglichkeiten des Weiterbetriebs in Anspruch nehmen. Deutschlandweit sind rund 176.000 Anlagen zwischen 2021 und 2025 vom Auslaufen der EEG-Vergütung betroffen. In Roth stellt sich zunächst bei 18 Anlagen die Frage nach einem möglichen Weiterbetrieb.
Nach den Stadtwerken Roth und dem Speicherhersteller Sonnen kündigen mittlerweile weitere Unternehmen an, den Strom von Post-EEG-Anlagen abzunehmen. So etwa die Stadtwerke Kassel und die Wemag.
Auf ein Kombiprodukt aus klassischem Stromliefervertrag und Vermarktungsvertrag für PV-Dachanlagen können zukünftige Post-EEG-Anlagenbesitzer aus Kassel zurückgreifen. Die Städtische Werke AG in Kassel biete den Betreiberinnen und Betreibern entweder den Verkauf des Solarstroms an die Städtischen Werke an oder die Umrüstung hin zu einem optimierten Eigenverbrauch. Darüber hinaus plane das Unternehmen, den Strom der Kleinanlagen zu bündeln, um ein regionales Grünstromprodukt anbieten zu können.
Auch die Wemag will den wirtschaftlichen Weiterbetrieb der Altanlagen ermöglichen und bietet gemeinsam mit der Thüga AG an, den Solarstrom im Sinne der „sonstigen Direktvermarktung“ zu übernehmen und mit dem aktuellen Marktwert an der Strombörse zu vergüten. Hierfür sei jedoch ein intelligentes Messsystem für eine 15-Minuten-Messung der eingespeisten Energie erforderlich. Dieses sei für kleine PV-Anlagen jedoch bisher nicht Vorschrift – ein Widerspruch, der einen einen Korrekturbedarf für die EEG-Novelle erfordere.
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