Ein Verfahren zur Instandsetzung alter, geschädigter Straßen sind Oberflächenbehandlungen. Dabei werden neue Straßendeckschichten aus Bitumenemulsionen und Split hergestellt. Anstelle von konventionellen Bitumenemulsionen können auch Rapsöl-Bitumenemulsionen mit einem Rapsölanteil von 5 Prozent im bituminösen Bindemittel eingesetzt werden. Dabei wird die Rapsöl-Bitumenemulsion auf die abgefräste Straßendeckschicht aufgespritzt, Split aufgestreut und festgewalzt.
Das enthaltene Rapsöl wirkt sich positiv auf die Eigenschaften der Straßendeckschicht aus: einerseits härtet die Straßenoberfläche schneller aus, andererseits wird im Vergleich zu konventionellen Oberflächenbehandlungen auch eine viermal so hohe Endfestigkeit der Deckschicht erreicht. Zudem altert die Straßendeckschicht nicht so schnell wie bei konventionellen Produkten.
Aufgrund der weichmachenden Wirkung von Rapsöl werden keine potentiell gesundheitsschädlichen Weichmacher benötigt. Das durch die Rapspflanze aufgenommene CO2 wird in der Straßenoberfläche und damit in der Straße auf Dauer gespeichert. Ein CO2-Fußabdruck (Carbon Footprint, PCF) hat gezeigt, dass gegenüber konventionellen Oberflächenbehandlungen rund
20 Prozent Treibhausgasemissionen und gegenüber Deckenbauasphalt sogar rund 80 Prozent Treibhausgasemissionen eingespart werden können.