Auch, wenn wir ihn nicht sehen, riechen oder schmecken können: Er sorgt still und heimlich dafür, dass wir es im Winter kuschelig warm haben, morgens den Kaffee genießen können und die Lebensmittel frisch bleiben. Er sorgt für sichere Arbeitsplätze und Unterhaltung, für saubere Kleidung und dafür, dass wir nicht im Dunkeln sitzen müssen. Ohne ihn läuft also fast nichts. Die Rede ist natürlich vom elektrischen Strom. Dessen Nutzung ist für uns so selbstverständlich, dass uns das Ausmaß unserer Verbräuche nicht immer bewusst ist. Oft ist nicht einmal bekannt, ob der eigene Verbrauch überdurchschnittlich hoch ist. Allein beim Stromverbrauch im Haushalt sind je nach bisherigem Verbrauchsniveau schon heute Einsparungen von 40 Prozent oder sogar noch mehr möglich.
Mit den folgenden 10 Sofort-Maßnahmen lassen sich in den eigenen vier Wänden schnell und einfach Energie und Kosten einsparen. Sie erfordern häufig nur kleine Verhaltensänderungen, die – einmal verinnerlicht – zur Routine werden.
- Stecker ziehen: Mit zunehmender Anzahl von Elektrogeräten je Haushalt ist der Stand-by-Betrieb ein kleiner Energiefresser. Ziehen Sie den Stecker oder nutzen Sie abschaltbare Steckerleisten, um einen vermeidbaren Energieverbrauch auch tatsächlich zu nutzen. Ein großes Einsparpotenzial bietet der WLAN-Router, der mit etwa 7 Watt (je nach Leistungsstärke und Nutzung) i. d. R. höhere Leerlaufverbräuche aufweist als andere Geräte. Eine aktivierte Zeitschaltung sorgt dafür, dass der Router nur dann läuft, wenn er benötigt wird. Bei längeren Abwesenheitszeiten lohnt es sich zudem, dem Gerät den Stecker zu ziehen.
- Thermostat richtig einstellen: Die Stufen am Thermostat stehen für bestimmte Heiztemperaturen. 20°C gelten als ideal für das Wohnzimmer (Stufe 3), im Schlafzimmer reichen 18°C (Stufe 2–3), wenig genutzte Räume können bei 16°C „überwintern“. Ein Raum wird mit höherer Stufe übrigens nicht schneller warm.
- Richtig lüften: Statt über längere Zeit kipplüften besser mehrfach täglich das Fenster ganz öffnen und für wenige Minuten stoßlüften. So wird die Luft schnell ausgetauscht, aber die Wände bleiben warm. Dabei die Heizung herunterdrehen.
- Heizkörper: Wird ein Heizkörper verdeckt, staut sich die Wärme und wird nicht richtig in den Raum abgegeben. Vorhänge sollten daher über dem Heizkörper enden und Möbel mindestens einen Abstand von 30 cm zum Heizkörper haben.
- Deckel drauf: Auch in der Küche gibt es viele Einsparpotenziale. Mit dem passenden Topfdeckel lässt sich über 60 Prozent Strom oder Gas sparen, denn ohne Deckel kann die Wärme einfacher entweichen.
- Backofen: Mit der Heiß- oder Umluftfunktion des Backofens kann man eine 20 bis 30 Grad niedrigere Temperatur wählen und spart so zwischen 25 und 40 Prozent Heizenergie. Durch die gleichmäßige Wärmeverteilung im Backofen lässt es sich darüber hinaus auf mehreren Ebenen gleichzeitig garen.
- Kühlschrank: Der Kühlschrank sollte in einer möglichst kühlen Umgebung aufgestellt werden. Wärmequellen wie Herd, Heizkörper oder direktes Sonnenlicht sollten möglichst vermieden werden. In der Regel reicht bei Kühlschränken eine Temperatur von 7°C, bei Gefriergeräten -18°C. Mithilfe eines Kühlschrankthermometers lässt sich die Temperatur überprüfen.
- Richtige Beleuchtung: In LED-Leuchten erfolgt lediglich eine geringe Wärmeproduktion, da sie die ihnen zugefügte Energie effektiver in Licht umwandeln als Glühbirnen. Auf diese Weise benötigen sie bis zu 90 Prozent weniger Energie als Glühlampen.
- Sparsam in Badezimmer und Waschküche: Ökoprogramme, niedrige Waschtemperaturen und ein Wäscheständer helfen beim Wäschewaschen, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Mit einem Sparduschkopf lässt sich beim Duschen viel Wasser und Energie sparen. Laut der Beratungsgesellschaft co2online liegt das Einsparpotenzial alleine durch diese Maßnahme bei 265 Euro und 70 kg CO2.
- Öfter das Radl nutzen: Geldbeutel, Umwelt und Gesundheit freuen sich, wenn das Auto häufiger stehen bleibt und kurze Wege stattdessen zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden.
Weitere Tipps und Tricks rund um das Thema Energiesparen beleuchtet C.A.R.M.E.N. e.V. im Rahmen der Themenwochen „Im Team Energiebildung voranbringen“ des Team Energiewende Bayern vom 10. bis 23. Oktober. Neben zwei kostenfreien WebSeminaren veröffentlicht das Netzwerk Informatives zum Energiesparen auf den Social Media-Kanälen.
Am 12. Oktober konnten sich Interessierte bereits im WebSeminar „Strom im Eigenheim nachhaltig erzeugen – effizient nutzen!“ über den sinnvollen und effizienten Einsatz der wertvollen Energieform im Eigenheim informieren.
Anmeldungen sind noch für das kostenfreie C.A.R.M.E.N.-WebSeminar „Suffizienz – Was ist das und was hat es mit Energiesparen zu tun?“ am 17. Oktober von 17:30 bis 18:30 Uhr möglich. In der Veranstaltung gibt es erste Informationen, die einen tieferen Einstieg in die Thematik sowie Initiativen auf lokaler Ebene erleichtern sollen. Außerdem werden Beispiele für bereits bestehende und mögliche Aktivitäten in den Bereichen Wohnen, Mobilität, Ernährung und Produktkonsum dargestellt.
Wer weitere Sofortmaßnahmen zum Energiesparen sucht, wird im C.A.R.M.E.N.-Flyer „Energiesparen im Alltag – Checkliste für Privathaushalte“ fündig. Dieser ist auch in den bayerischen Dialekten schwäbisch, bayerisch und fränkisch verfügbar (aktuell nur online) „Energiespara Dahoim – Checklischte für Privathaushalte“; „Energiesparn Dahoam – Checkliste fian Privathaushoid“ und „Energiesporn im Alldoch –Dschegglistn fier Brivodhaushalde“.
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sammelt C.A.R.M.E.N. e.V. mit dem Online-Angebot „Erste-Hilfe-Koffer ENERGIE“ darüber hinaus weiterführende Links, Publikationen und Veranstaltungen unter anderem zu den Bereichen „Strom und Energie“, „Bauen und Dämmen“ sowie „Heizen und Brennstoffe“ und listet diese übersichtlich auf. Durch einen Klick auf die Bereiche „Beratung“ und „Förderdatenbank“ gelangen Interessierte zu den C.A.R.M.E.N.-Seiten, auf denen sich alle Informationen dazu finden.